Zwei Jahre nach dem schweren Beben in Haiti zeigt sich ein zwiespältiges Bild von der Situation im Land. Fortschritte konnten erzielt werden, aber Armut ist nach wie vor ein großes Hindernis auf dem Weg zur dauerhaften Verbesserung. „In dem Maße, wie auch die Regierung in der Lage ist, Verantwortung zu übernehmen und kompetentes Regierungshandeln zeigt, hat dieses Land gute Chancen. Es gibt viel Potenzial“, meint Harry Donsbach, Abteilungsleiter Humanitäre Hilfe bei World Vision Deutschland und bis Dezember 2011 auch Earthquake Response Director für World Vision in Haiti.
„Die Hilfsorganisationen unterstützen neben der Wiederaufbauarbeit zahlreiche soziale Projekte.“ Knapp drei Viertel (12,6 Mio Euro) der 17,08 Mio. Euro, die Aktion Deutschland Hilft an Spenden für Haiti erhalten hat, wurden bislang ausgegeben oder sind konkret verplant“ erläutert Manuela Roßbach, Geschäftsführerin des Bündnisses Aktion Deutschland Hilft.
Fast 2000 Übergangshäuser wurden errichtet, über 100 Schulen repariert oder neu gebaut und mit Lehr- und Schulmaterial ausgestattet, mehr als 1,5 Mio. Menschen erhielten Zugang zu sauberem Trinkwasser, fast 850 Latrinen oder Toiletten wurden gebaut. 14 Gesundheitsstationen oder Krankenhäuser wurden instand gesetzt oder neu gebaut, mehr als 300.000 Patienten wurden medizinisch behandelt, 200 Menschen erhielten Prothesen oder orthopädische Hilfen, 2.300 Menschen wurden in moderner Landwirtschaft oder Kleingewerbe geschult oder in technischen und handwerklichen Berufen ausgebildet. „In diesen Bereichen laufen Maßnahmen auch über 2012 hinaus weiter“, ergänzt Roßbach.
Viel hänge von der Regierung ab, meint auch Peter Voss, Deutscher Botschafter in Haiti „Rechtsstaatlichkeit in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens, eine Kultur des auf das gemeine Wohl ausgerichteten gesellschaftlichen Diskurses – dieses sind alles Dinge, die nicht „über Nacht“ zu erreichen sind, die aber als Ziele definiert sein müssen, um eine Aussicht auf Veränderung zum Besseren zu eröffnen.“
Fabienne, Schülerin in Port- au-Prince, sagt: „Natürlich haben wir nicht die ökonomischen Möglichkeiten anderer Länder, aber die Menschen hier sind stark und talentiert. Die jungen Menschen müssen zur Schule gehen, ihre Träume leben.“
Hinweis an Redaktionen: Experten in Haiti und Deutschland stehen für Interviews bereit, bitte wenden Sie sich an die Pressestelle von Aktion Deutschland Hilft. Tel. 0228 242 92 222).
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