Im Erdbebengebiet rund um Port-au-Prince arbeiten internationale Helfer unter schwierigsten Bedingungen, um Menschenleben zu retten und Überlebende der Katastrophe zu versorgen. „Die Menschen sind absolut verzweifelt und brauchen Trinkwasser, Nahrung und medizinische Versorgung“, schildert World Vision-Mitarbeiter Urs Bernhard. „Wir müssen so schnell wie möglich helfen, sonst könnte es zu Ausschreitungen kommen.“
Das Epizentrum lag nahe der Hauptstadt Port-au-Prince. Das Zentrum der Stadt sowie die umliegenden dicht besiedelten Gebiete wurden offenbar stark getroffen. Aus Angst vor Nachbeben haben viele Menschen die Nacht im Freien verbracht. Die Kommunikationsnetze sind weitgehend zusammengebrochen. Trümmer blockieren Straßen und Transportwege. Das ganze Ausmaß der Katastrophe ist allerdings noch nicht abzuschätzen. Einheimische Mitarbeiter von World Vision erkunden die Lage und werden so schnell wie möglich Katastrophenhilfe leisten. Hilfspakete gefüllt mit Seife, Decken, Kleidung und Trinkwasser liegen zur Verteilung bereit.
Einheimische Mitarbeiter haben bereits mit der Verteilung von medizinischem Material an Krankenhäuser in der Stadt begonnen. Sie benötigen jedoch dringend Nachschub und müssen eine neue Hilfsbasis einrichten. World Vision schickt Hilfsgüter aus Lagern in Denver und Panama. Für heute wird die Ankunft eines Flugszeugs mit Hygiene-Sets, Planen, Wasserreinigungsmitteln und Kochgeschirr erwartet.
Sehr mühsam müssen sich die Helfer ihren Weg durch zerstörte Straßen, große Schuttberge und immer größere Feldlager mit Verletzten und Toten bahnen, um Hilfe zu bringen. Sieben Krankenhäusern konnten die World Vision-Mitarbeiter unter anderem schon Verbandsmaterial, Schmerzmittel und Antibiotika bringen. Der Arzt Dr. Isaac Michaud legte an vielen Stellen selbst Hand an, da es in den Krankenhäusern zurzeit auch an einsatzfähigem Personal mangelt. Bis tief in die Nacht versorgte er Verletzte unter freiem Himmel. „Wir tun was wir können, aber die Not ist überwältigend hier."
Das Büro von World Vision ist nach den heftigen Erdstößen nicht mehr funktionstüchtig, aber ein Teil der Mitarbeiter kann von einem anderen Gebäude aus arbeiten. Sie können auch auf Lager in nicht betroffenen Gebieten zurückgreifen. „Es gab bereits mehrere Koordinationstreffen unter der Führung von UN OCHA“, erklärt Urs Bernhard. Die Stadt und ihre Umgebung bieten nach Informationen der Helfer ein noch schlimmeres Bild als direkt nach dem Erdbeben. Die Straßen seien mit Verletzten und Toten übersät, und an den Hängen am Stadtrand seien viele weitere zu vermuten. Wie Dominosteine seien viele Armenviertel die Hänge hinabgerutscht, berichtet der Neuseeländer James Addis.
World Vision engagiert sich in Haiti seit mehr als 30 Jahren für die Armen. Hauptbereiche der Entwicklungszusammenarbeit sind Gesundheit, Bildung, Einkommen schaffende Maßnahmen und spezielle Programme zur Ernährungssicherung, zur nachhaltigen Landwirtschaft und zur Bekämpfung von HIV und AIDS. Um in der aktuellen Notsituation helfen zu können, bittet World Vision um Spenden auf das Konto des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“, in dem sich zehn Hilfsorganisationen zusammengeschlossen haben, um effektiver helfen zu können:
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Spendenkonto
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: Nothilfe weltweit
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