von Handicap International
Sechs Monate nach dem schweren Erdbeben in Haiti sind weiterhin viele Menschen auf Hilfe angewiesen. Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) behandelt Verletzte, deren Beine amputiert werden mussten oder die noch immer an Knochenbrüchen oder offenen Wunden leiden. Auch benötigen zahlreiche Erdbebenopfer psychosoziale Hilfe angesichts der Verwüstung und Verzweiflung.
Erdbeben Haiti hinterlässt Tausende verletzte Menschen
Das Erdbeben am 14. August 2021 erschütterte die südwestlich gelegenen Regionen Haitis mit einer Stärke von 7,2. Es starben mindestens 2.248 Menschen, über 12.200 wurden verletzt. Außerdem wurden fast 140.000 Gebäude beschädigt oder zerstört. Etwa 650.000 Menschen benötigen seitdem humanitäre Unterstützung.
"Die meisten Menschen, die wir behandeln, leiden an Knochenbrüchen, Amputationen oder offenen Wunden. Viele benötigen eine monatelange physiotherapeutische Behandlung", sagt Pierre-Marie Wagon, HI-Projektleiter für die Nothilfe in Haiti.
Verzweiflung und Trauer nach der Katastrophe bewältigen lernen
"Das Erdbeben hat zu Verzweiflung, Trauer und tiefgreifenden Veränderungen in Familien und Gemeinden geführt", erklärt Woodson Alix, HI-Beauftragter für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung in Haiti. "Viele benötigen eine individuelle Betreuung. Auch wollen wir die Widerstandsfähigkeit der Betroffenen nachhaltig stärken", sagt Alix.
Handicap International hat dafür in Zusammenarbeit mit lokalen Teams verschiedene psychosoziale Dienste in Gesundheitszentren und in einer mobilen Klinik eingerichtet. Zudem schulen HI-Fachkräfte lokales Gesundheitspersonal in psychologischer Erster Hilfe und organisieren Selbsthilfegruppen. Wichtig sei auch, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig die seelische Gesundheit sei. Vor allem Menschen mit Behinderung, Ältere, chronisch Kranke und alleinerziehende Mütter brauchen oftmals langfristige Unterstützung, so Alix.
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