Nachdem die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision in der Erdbebenregion bereits viele Hilfsgüter u.a. an mehrere Krankenhäuser verteilt hat, wird nun mit der Errichtung von Kinderbetreuungszentren begonnen, den sogenannten „Child Friendly Spaces“.
„In Katastrophensituationen leiden Kinder fürchterlich. Sie sind die schwächsten Mitglieder einer Gesellschaft und brauchen in solch dramatischen Situationen unsere besondere Aufmerksamkeit“, betont Rory Anderson, stellvertretende Direktorin für politische Anwaltschaftsarbeit bei World Vision International. „Die Versorgung von hilfsbedürftigen Kindern hat daher jetzt Priorität. Sie sind gefährdet, missbraucht und ausgebeutet zu werden und können schnell verwahrlosen, da sie sich selbst nicht helfen können.“
In den Kinderbetreuungszentren werden Kinder, die ihre Angehörigen verloren haben, medizinisch und psychisch betreut. Sie bekommen zu essen und zu trinken. World Vision Mitarbeiter helfen ihnen bei der Suche nach ihren Verwandten. Bis dahin finden die Kinder in den Zentren einen sicher Platz, in dem sie mit Gleichaltrigen spielen oder einfach nur ausruhen können.
In den Straßen von Port-Au-Prince irren viele Kinder allein und hilflos durch die Strassen. Das Beben fand zu einer Zeit statt, als viele Kinder noch in der Schule waren und dadurch von ihren Angehörigen getrennt waren.
Nachdem gestern ein Hilfsflug auf dem Flughafen von Port-Au-Prince gelandet ist, bereitet World Vision weitere Flüge vor. Unter anderem wird Montagmittag eine Maschine mit Hilfsgütern von Düsseldorf aus abfliegen. Bereits einen Tag nach dem Beben konnten World Vision Mitarbeiter u.a. Plastikplanen, Decken, Kochutensilien, Seife, Verbandsmaterial und Medikamente verteilen. Experten, die sich mit Katastrophensituationen auskennen, sind seit zwei Tagen im Land und unterstützen die einheimischen Kollegen. Ein Mitarbeiter, der sich mit Sicherheitsfragen auskennt, wird heute einfliegen.
Mehrere Treffen unter dem Dach von UN OCHA haben bereits stattgefunden, um die Hilfsmassnahmen sinnvoll zu koordinieren. Die Situation ist extrem schwierig, da von dem Beben auch Angehörige des Militärs und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen betroffen sind.
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