Nach dem katastrophalen Erdbeben in Haiti muss jetzt die Planung für den mittel- und langfristigen Wiederaufbau beginnen. „Bereits jetzt sind wir mit unseren Kollegen in der weltweiten World Vision Partnerschaft im Gespräch und planen Maßnahmen für den Wiederaufbau“, sagt Harry Donsbach, Koordinator für die Humanitäre Hilfe bei World Vision Deutschland. „In solchen großen Katastrophen ist die gesamte Partnerschaft gefordert, die Kollegen im Land bei Soforthilfe- und langfristigen Maßnahmen zu unterstützen.“ World Vision geht davon aus, dass der Wiederaufbau mindestens drei Jahre in Anspruch nehmen wird. „Das Beben in Haiti ist in seinen Ausmaßen noch schlimmer als die Tsunami – Katastrophe in Asien, da die Regierung kaum handlungsfähig und die Infrastruktur weitestgehend zerstört ist“, so Donsbach.
In täglichen Absprachen mit dem Hilfszweig der Vereinten Nationen UN-OCHA und anderen Organisationen hat World Vision bereits Hilfsgüter an fast 4000 Familien verteilt. Die Kinderhilfsorganisation ist in allen Untergruppen (Cluster) von UN-OCHA vertreten und kooperiert vor Ort u.a. eng mit UNICEF. Im Mittelpunkt aller Hilfsmaßnahmen steht die Versorgung von Kindern. So hat die Organisation in Jimani, einem Grenzort zur Dominikanischen Republik, zwei sogenannte „Child Friendly Spaces“ (Kinderbetreuungszentren) eingerichtet. Dort können die Kinder, die von der Katastrophe betroffen sind oder ihre Familien verloren haben, unterkommen. Sie werden von erfahrenem Personal sowohl medizinisch, als auch psychisch betreut. Sie können sich dort von ihren Verletzungen erholen oder einfach nur mit Gleichaltrigen spielen.
Auch in den Projektgebieten, in denen World Vision Haiti bereits seit vielen Jahren arbeitet, finden vom Erdbeben betroffene Familien mit ihren Kindern Unterkunft. Die einheimischen Mitarbeiter werden sowohl bei der aktuellen Katastrophe, als auch beim Wiederaufbau von der weltweiten Partnerschaft unterstützt. Georg Kessler, Leiter Unternehmenskooperationen sagt: „Haiti ist ein Land, das bis zu dem Erdbeben nicht im Bewusstsein der Öffentlichkeit stand. In den letzten Jahren war der Karibikstaat dabei, sich langsam von den politischen Unruhen der vergangenen Jahre zu erholen. Vor etwa 200 Jahren war Haiti weltweit führend im Zuckerrohr- und Kakaoanbau. So grauenhaft diese Katastrophe derzeit auch ist, bietet sie dennoch die Chance, Haiti zum Positiven zu entwickeln.“
Word Vision ist daher auch an Kooperationen mit Unternehmen interessiert, die sich an einem langfristigen Wiederaufbau beteiligen möchten.
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