von Aktion Deutschland Hilft
Die Krise in Haiti hat sich in den vergangenen Wochen immer weiter zugespitzt. Auf den Straßen herrscht Gewalt, viele Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht oder leiden Hunger. Einen Alltag und ein öffentliches Leben gibt es nicht mehr.
Haiti: Krise stellt Hilfsorganisationen vor Herausforderungen
Die Entwicklungen stellen Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen: Viele Straßen sind gesperrt oder zu gefährlich, so dass die Zivilbevölkerung die Projektorte nicht erreicht und viele humanitäre Hilfstransporte nicht an ihr Ziel kommen.
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind in Haiti über eigene Mitarbeiter:innen und lokale Partnerorganisationen aktiv. Laut action medeor, die in einer Gemeindeklinik aktiv sind, haben viele schwangere Frauen Angst, auf dem Weg ins Krankenhaus überfallen zu werden.
"Seit Monaten steigen die Preise, eigentlich für alles"
"Unsere Hilfe für die Menschen wird immer schwieriger, weil die Transportwege nicht sicher sind, weil seit Monaten die Preise für Benzin, für Medikamente, eigentlich für alles steigen. Das bedeutet, dass wir mit dem Geld, das uns zur Verfügung steht, immer weniger unterernährte Kinder mit Zusatznahrung versorgen können", berichtet Etienne Yolette, Partner- und Programmkoordinatorin von Malteser International.
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Für die Bündnisorganisationen, teils seit vielen Jahren in Haiti aktiv und mit lokalen Mitarbeiter:innen und Partnerorganisationen vernetzt, steht trotz der aktuellen Lage fest: Die Hilfe geht weiter!
Hintergrund: Was ist in Haiti passiert?
Die Situation in dem karibischen Inselstaat geht aus verschiedenen Krisen hervor. In den vergangenen Wochen überschlugen sich die Ereignisse: Mehrere Tausende Häftlinge konnten aus Gefängnissen fliehen. Es herrschen gewaltsame Kämpfe zwischen Polizei und bewaffneten Banden sowie zwischen rivalisierenden Banden.
Der Ministerpräsident wurde zum Rücktritt gezwungen, eine funktionierende Regierung gibt es nicht mehr. Der Banden-Anführer Jimmy Cherizier verspricht der Bevölkerung indessen eine Zukunft ohne Hunger und Armut.
Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt. Der Hunger war in der Bevölkerung auch vor der aktuellen Krise groß. Die allgemeine Perspektivlosigkeit führt dazu, dass in vielen Vierteln der Hauptstadt Port-au-Prince Drogenhandel und Waffengewalt vorherrschen.
Geschichte von Haiti: Kolonialisierung und Freiheitskampf
Die Insel Hispaniola, auf der heute Haiti und die Dominikanische Republik liegen, wurde 1492 von Christopher Columbus entdeckt und von Spanien besetzt. Zuvor war die Insel vom Volk der Taino bewohnt. Die Besatzer beuteten die indigene Bevölkerung sowie das Ökosystem der Insel, auf der sie Rohstoffe wie Gold und Zucker fanden, in den Jahrhunderten danach aus. Ab dem 16. Jahrhundert wurden dafür Menschen aus Afrika als Sklaven auf die Insel verschleppt.
Der westliche Teil der Insel, das heutige Haiti, gehörte ab 1697 zu den französischen Kolonien in der Karibik. Der Osten, heute die Dominikanische Republik, blieb spanisches Überseegebiet. 1804 machte sich Haiti – als erstes Land in der Karibik – von der Kolonialmacht unabhängig, 1825 erkannte auch Frankreich diesen Status an. Die Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik folgte knapp 20 Jahre später.
Die Folgen der Kolonialzeit
International blieb Haiti, umgeben von kolonialisierten Gebieten, isoliert. Das Land hatte teure Abgaben an Frankreich zu zahlen. 1915 besetzten die USA den Inselstaat, um diverse Bürgerkriege zu beenden. Doch stabile staatliche, infrastrukturelle und gesellschaftliche Strukturen entstanden nie.
Heute gilt Haiti als failed state: Die Gesellschaft ist stark gespalten. Wirtschaftlich und politisch ist das Land instabil. Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität sind hoch. Misstrauen in Politik und Militär sind weit verbreitet. Hunderttausende Menschen versuchen, in andere Teile Amerikas auszuwandern.
Erdbeben und Hurrikane: Immer wieder trifft es Haiti
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder schwere Naturkatastrophen, die Menschen das Leben, das Zuhause oder die Lebensgrundlage nahmen.
Die Insel Hispaniola liegt genau da, wo die Karibische und die Nordamerikanische Platte aufeinandertreffen. Diese geographische Lage macht Haiti sehr anfällig für Erdbeben. Bei besonders schweren Erschütterungen kamen Anfang 2010 mehr als 200.000 Haitianer:innen ums Leben. Auch tropische Wirbelstürme sind in der Karibik häufig.
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