Im Erdbebengebiet von Haiti versorgen Mitarbeiter der Kinderhilfsorganisation World Vision ein völlig überfülltes Waisenhaus, in dem Kinder seit zwei Tagen ohne Wasser auskommen mussten. „Der Leiter des Hauses in Delmas, Region Port-au-Prince, hat uns verzweifelt um Hilfe gebeten“, berichtet James Addis. Das Waisenhaus habe zusätzlich 36 Kinder von zerstörten Heimen übernommen. Es gab keinen Strom, kein sauberes Trinkwasser und keine Nahrung mehr. Addis: „Als wir Hilfe brachten, streckten uns Dutzende Kinder ihre Arme entgegen. Die meisten sind erschöpft, viele leiden unter Krankheiten wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Hautausschlag. Die Waisenhaus-Leitung hatte aus Verzweiflung Wasser aus einem naheliegenden Fluss geholt und es abgekocht.
Das Schicksal der Waisenhaus-Kinder in Delmas ist nur ein Beispiel, wie dramatisch die Lage im Erdbebengebiet nach wie vor ist und wie sehr die Menschen auf Hilfe von Außen angewiesen sind. World Vision verstärkt seine Hilfe und bringt weitere Güter ins Land. Dazu hat die Organisation ein Zwischenlager im Grenzort Jimani in der Dominikanischen Republik eingerichtet. Von dort werden Wasserkanister, Zeltplanen, Decken, Medikamente, Hygieneartikel sowie Kochsets per Lastwagen nach Port-au-Prince transportiert. Zusätzlich hat World Vision mit Air Serve International ein Kooperationsabkommen geschlossen und einen Shuttle Service zwischen Santo Domingo und Port au Prince eingerichtet. Die Maschinen können bis zu sechs Personen oder Cargo transportieren und verkehren zweimal täglich.
Am Nachmittag geht auch ein Hilfsflug vom Düsseldorfer Flughafen in die Dominikanische Republik. Die Maschine von Air Berlin, unterstützt von „Ein Herz für Kinder“, ist bestückt mit Hilfsgütern von World Vision Deutschland, der Kindernothilfe und humedica. Das Flugzeug bringt die Fracht zunächst nach Puerto Plata in der Dominikanischen Republik. Von dort wird sie weiter nach Port-au-Prince transportiert. In Port-au-Prince versorgen World Vision-Mitarbeiter Obdachlose und unbetreute Kinder.
Da viele Menschen bereits aus Port-au-Prince fliehen und auf dem Land Hilfe bei Verwandten und Freunden suchen, werden die ländlichen Entwicklungsprogramme von World Vision ebenfalls mobilisiert. Seit dem ersten Tag der Katastrophe sind die einheimischen Kollegen im Einsatz:
- Zunächst wurden elf Krankenhäuser und Gesundheitsstationen aus lokalen Lagerbeständen mit Medikamenten und medizinischem Verbrauchmaterial beliefert. Ein mobiles Team leistete Verletzten auch erste Hilfe.
- An mehr als 3000 Familien wurden Notpakete übergeben, u.a. Trinkwasser, Kleidung, Decken, Hygiene- und Kochsets.
- Gemeinsam mit UNICEF organisiert World Vision auch an der Grenze Hilfe für unbegleitete und traumatisierte Kinder. World Vision bereitet die Einrichtung von Kinderbetreuungszentren vor.
- Mitarbeiter erkunden den Hilfsbedarf in Stadtrandregionen. Die UN haben World Vision um Unterstützung bei Sicherheitsfragen und Koordinierung gebeten.
- Wie bei großen Katastrophen üblich, richtet sich World Vision auf ein längerfristiges Engagement ein, um Familien beim Neuanfang zu helfen und Kindern ein Stück Normalität zu ermöglichen.
World Vision engagiert sich in Haiti seit mehr als 30 Jahren für die Armen. Hauptbereiche der Entwicklungszusammenarbeit sind Gesundheit, Bildung, Einkommen schaffende Maßnahmen und spezielle Programme zur Ernährungssicherung, zur nachhaltigen Landwirtschaft und zur Bekämpfung von HIV und AIDS. Um in der aktuellen Notsituation helfen zu können, bittet World Vision um Spenden auf das Konto des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“, in dem sich zehn Hilfsorganisationen zusammengeschlossen haben, um effektiver helfen zu können:
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Spendenkonto
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: Nothilfe weltweit
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