von Handicap International
Zahllose Gebäude sind eingestürzt, Infrastruktur zerstört und mehr als 12.000 Menschen wurden verletzt. Viele von ihnen benötigen fortlaufende Reha-Maßnahmen, um Langzeitfolgen oder lebenslange Behinderungen zu vermeiden.
Von Schutt blockierte Straßen und pandemiebedingt überlastete Krankenhäuser tun ihr übriges, sodass viele Patient:innen nicht rechtzeitig versorgt werden können. Dies führt zu Infektionen und einer Verschlimmerung der ohnehin schon schweren Verletzungen.
Menschen mit Behinderung oft stärker betroffen
In den betroffenen Regionen wurden bereits über 1.600 Menschen mit Behinderung gezählt. Die meisten sind Frauen, berichten die Vereinten Nationen.
Menschen mit Behinderung sind durch die Katastrophe stärker betroffen, da sie häufig nicht so leicht an die entsprechende Versorgung gelangen.
Haiti: Hunger und Obdachlosigkeit steigen
Zehntausende sind obdachlos, nachdem über 83.000 Häuser beschädigt und 54.000 vollständig zerstört wurden. Auch Schulen und Krankenhäuser mussten aufgrund der Schäden schließen. Steigende Preise für die Grundversorgung und die jüngste Treibstoffknappheit machen die Lage noch prekärer.
Viele Menschen können sich lebensnotwendige Dinge wie Lebensmittel, Medikamente oder Windeln nicht leisten, da sie ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten bzw. kein Geld verdienen können. Die UN schätzen, dass bis Februar 2022 rund 980.000 Menschen im Grand-Sud von akuter Nahrungsknappheit betroffen sein werden.
Handicap International: Notfallteams setzen Einsatz fort
Seit dem Erdbeben arbeitet das Nothilfeteam von Handicap International (HI) in Haiti unermüdlich, um den Menschen zu helfen:
- Das Team hat in Les Cayes, Jeremie und Nippes Untersuchungen durchgeführt, um vor allem den Bedarf an medizinischer und logistischer Hilfe zu ermitteln
- Gemeinsam mit dem lokalen Partner FONTEN hat HI in Les Cayes sieben Physiotherapeut:innen eingestellt und ausgebildet, um die Reha-Versorgung in zwei Krankenhäusern und einem Rehabilitationszentrum zu verbessern
- Reha-Leistungen kamen 515 Menschen zugute, darunter 240 Frauen, 156 Männer, 57 Mädchen, 60 Jungen und 66 Menschen mit Behinderung
- HI hat fast 100 Menschen mit Mobilitätshilfen wie Rollstühlen, Gehhilfen und Krücken versorgt
- HI organisiert und koordiniert den Transport von humanitären Gütern wie Hygienekits und Rehabilitationsmaterial in die betroffenen Regionen per Boot
Wie geht es weiter mit der Nothilfe?
In den kommenden Wochen plant Handicap International die Verteilung von 1.500 Hygienesets und die Beseitigung von Schutt und Trümmern, die den Zugang zu hilfsbedürftigen Menschen versperren.
Die Verteilung der Hilfsangebote soll inklusiv und barrierefrei sein und sich speziell an Menschen mit Behinderung oder mit körperlichen Einschränkungen richten. HI wird auch weiterhin den Transport von humanitären Gütern über das Schiffsprojekt koordinieren und Reha-Maßnahmen für die Verletzten durchführen.
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