von CARE
Mehr als zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben im Südwesten von Haiti behindern massive Schäden an Straßen und Brücken weiterhin die Nothilfe. Während in den Städten Hilfe ankommt, bleibt es für Hilfskräfte eine große Herausforderung, ländliche Gebiete zu erreichen, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE.
Das Erdbeben erschütterte insbesondere die Regionen Grand'Anse, Nippes und Sud. 2.207 Menschen starben und 12.268 wurden verletzt. Rund 130.000 Häuser wurden zerstört oder stark beschädigt. Gleichzeitig verschärften Tropensturm Grace und schwere Regenfälle die Situation vor Ort.
Unermüdlicher Einsatz für die betroffenen Menschen
"Das CARE-Team arbeitet rund um die Uhr", erklärt Lora Wuennenberg, CARE-Länderdirektorin in Haiti. "Wir arbeiten sehr eng mit Behörden und lokalen Gemeinden zusammen. Aber eine eingestürzte Brücke ist eine eingestürzte Brücke. In Jérémie, einer Stadt im Westen Haitis, ist eine solche Brücke der einzige Weg aus der Stadt zu den stark vom Erdbeben betroffenen ländlichen Gemeinden. Wir versuchen andere Wege dorthin zu finden, aber es ist ein Wettlauf gegen Zeit."
CARE sorgt sich aktuell insbesondere um die Lage von Frauen und Kindern. Viele Menschen müssen im Freien übernachten, sie haben kein sauberes Trinkwasser und können sich nicht versorgen. Vor allem Frauen sind nach dieser Katastrophe erhöhten Risiken ausgesetzt, da ihnen Schutz und Hygieneartikel fehlen.
Medizinische Hilfe und sauberes Wasser sind besonders wichtig
"Schon vor dem Erdbeben war unser Leben sehr schwer. Für Wasser mussten wir auf Regen warten, weil wir keine Wasserspeicher hatten. Kaum jemand konnte sich medizinische Versorgung leisten", berichtet die 23-jährige Lourdia aus Jérémie. "Nun ist mein Haus komplett zerstört. Ich wohne unter einer kleinen Plastikplane. Meine Tochter ist bereits erkältet. Wir haben kein sauberes Wasser und eine Untersuchung beim Arzt kann ich mir nicht leisten."
Seit dem Erdbeben arbeiten CARE-Teams in Haiti rund um die Uhr, um Menschen in ländlichen Gebieten mit Hilfe zu erreichen. Rund 120.000 Menschen erhielten bislang Soforthilfe wie etwa sauberes Trinkwasser, Hygiene-CARE-Pakete und Plastikplanen.
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