Haiti schaut nach vorne. Trotz des unendlichen Leids, trotz der tiefen Trauer, die das mittelamerikanische Land am 12. Januar ereilt hat – viele Haitianer haben mittlerweile ihren Optimismus wieder gefunden. Das spüren die internationalen Helfer vor Ort während ihrer täglichen Arbeit. „Beim Aufbau des Landes spielen der Heilungsprozess und das Wohlbefinden der Familien eine große Rolle“, sagt Sian Platt, Kinderschutz-Experte von World Vision. „Wir wissen, dass Kinder und Erwachsene ihre tiefe Trauer schneller überwinden, wenn menschliche Grundbedürfnisse nach sauberem Trinkwasser, regelmäßigen Mahlzeiten und einem Dach über dem Kopf befriedigt sind und wenn sich in ihrem Leben eine gewisse Routine einstellt.“ Auch eine sinnvolle Beschäftigung und das Gefühl beim Aufbau gebraucht zu werden, können den Heilungsprozess beschleunigen.
Obwohl World Vision als großer und international aufgestellter Bündnispartner stets sämtliche Bereiche der Hilfe abdeckt, so hat sich die Organisation doch vorrangig dem Schutz der Kinder verschrieben. Daher wird World Vision in Haiti mittelfristig 22 Kinderbetreuungszentren, so genannte „Child Friendly Spaces“ einrichten – in Gemeindezentren oder Großzelten. Dort werden die Mädchen und Jungen von geschultem Personal medizinisch und psychisch betreut. Sie können sich dort von ihren Verletzungen erholen oder mit Gleichaltrigen spielen, um ihre schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten.
„Haiti darf nicht von Almosen abhängig sein“
„Der Aufbau wird mindestens bis zum Jahr 2015 dauern“, sagt Heribert Scharrenbroich von CARE Deutschland-Luxemburg. „Er muss – natürlich gemeinsam mit den Haitianern – genauestens koordiniert, geplant und ausgeführt werden, um nachhaltig zu sein.“ Für den Aufbau plane CARE den Bau von erdbebensicheren Häusern, Schulen und Krankenhäusern sowie die Wiederherstellung von Wasserleitungen. Damit die Haitianer nicht von ausländischen Almosen abhängig blieben, müsse in Bildung, Gesundheit sowie Beschäftigung fördernde Maßnahmen, vor allem in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, investiert werden. All dies seien Bereiche, in denen CARE besondere Erfahrungen habe.
Unterdessen starten die Johanniter eine physiotherapeutische und psychosoziale Unterstützung für schwer Verletzte und Menschen mit Behinderung. Ziel dieses Projektes ist es, langfristig umfangreiche Rehabilitationsmaßnahmen zu etablieren. Geplant ist die Rehabilitation von über 2500 Patienten. Diese Patienten und deren Angehörige werden zusätzlich eine psychosoziale Betreuung erfahren, um das Erlebnis des Erdbebens und die dadurch entstandenen Verletzungen und Behinderungen zu bewältigen. Eine weitere Komponente des Projektes ist die Aus- und Weiterbildung dringend benötigter lokaler Physiotherapeuten und psychosozialer Fachkräfte durch internationale Experten.
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