von Aktion Deutschland Hilft
Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,2 hat am Samstag (14.08.2021) den Süden des Karibikstaats Haiti erschüttert. Zahlreiche Wohnhäuser, Schulen, Krankenhäuser und Kirchen stürzten ein.
Wie ist die Lage vor Ort? Wie leisten Hilfsorganisationen unseres Bündnisses jetzt Nothilfe vor Ort? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie hier! (Stand: 20.08.2021)
Erdbeben Haiti: Fragen und Antworten
Das Erdbeben in dem Karibikstaat ereignete sich am 14.08.2021 um 08:30 Uhr lokaler Zeit. Es hatte eine Stärke von 7,2 auf der Richter-Skala und fand in einer Tiefe von rund zehn Kilometern unter der Erdoberfläche statt.
Das Epizentrum lag ca. 125 Kilometer westlich von der Hauptstadt Port-au-Prince in der Nähe der südlichen Gemeinde Saint-Louis-du-Sud. Betroffen sind die Departements Nippes, Grand Anse und Sud.
Das gesamte Ausmaß des Bebens ist noch unklar. Die Beurteilung der Schäden und des humanitären Bedarfs wird noch Tage oder Wochen dauern. Rund 52.000 Familien haben kein Zuhause mehr, fast 2.200 Menschen sind tot und knapp 12.300 verletzt. Und Hunderte gelten als vermisst.
Das gesamte Ausmaß des Bebens ist noch unklar. Die Beurteilung der Schäden und des humanitären Bedarfs wird noch Tage oder Wochen dauern. Fest steht: Rund 52.000 Familien haben kein Zuhause mehr, fast 2.200 Menschen sind tot und knapp 12.300 verletzt.
Die Städte Les Cayes und Jérémie wurden von dem Beben besonders schwer getroffen. Viele Wohnhäuser, Schulen, Kirchen und Krankenhäuser sind zerstört. Die meisten Krankenhäuser waren durch die Corona-Pandemie schon zuvor stark überlastet.
In Les Cayes ist zudem ein mehrstöckiges Hotel eingestürzt. Straßen und Brücken wurden in beiden Städten stark beschädigt.
Häfen, Flughäfen und Telekommunikation sind weitestgehend intakt.
Der Tropensturm Grace verschärfte die Lage direkt nach der Katastrophe. Er zog genau über das Krisengebiet und verursachte starke Regenfälle in der vom Erdbeben stark betroffenen Region Les Cayes. Noch immer erschweren Ausläufer des Sturms die Hilfe und sind Menschen dadurch zustätzlich gefährdet.
In einer Notunterkunft stand das Wasser knöchelhoch, berichteten Medien. Völlig durchnässte Menschen suchten das Camp auf, ihr weniges Hab und Gut teils in Säcken auf dem Kopf tragend.
Das US-Hurricane-Center warnte vor weiteren Erdrutschen. Haiti hat einen einmonatigen Notstand ausgerufen.
Viele Hilfsorganisationen sind seit Jahren in Haiti aktiv. Sie sind mit lokalen Helfer:innen vernetzt, die sich auch in den abgelegenen Gemeinden gut auskennen.
- Wir leisten medizinische Nothilfe
- Wir mobilisieren Notfallteams und kümmern uns um verletzte Menschen
- Wir stellen Soforthilfen für Medikamente und Materialien zur Wundversorgung bereit
- Wir verteilen überlebenswichtige Hilfsgüter wie Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente
- Wir helfen mit Notunterkünften für Familien, die alles verloren haben
- Wir kümmern uns um den psychosozialen Schutz von Kindern in Waisenhäusern
- Wir starten Maßnahmen zur Trinkwasser- und Sanitärversorgung
- Wir arbeiten Hand in Hand mit lokalen Partnern, die sich vor Ort am besten auskennen
Wenn Sie jemanden in Haiti kennen, der Hilfe benötigt, wenden Sie sich bitte an das Auswärtige Amt oder die Deutsche Botschaft in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince.
Neben Notunterkünften, die unter anderem Schutz vor der Sonne und Regen bieten, benötigen die Menschen dringend Lebensmittel, Trinkwasser und medizinische Versorgung. Noch immer gibt es viele Verletzte, die dringend Hilfe brauchen, darunter viele Kinder.
Haiti ist eines der ärmsten und gefährlichsten Länder der Welt. 4,4 Millionen der 11 Millionen Haitianerinnen und Haitianer leben unter der Armutsgrenze.
Der Zugang für humanitäre Hilfskräfte ist schwierig, die Infrastruktur schlecht und die Kriminalitätsrate hoch. Zudem steckt das Land in einer schweren politischen Krise.
Auch die Corona-Pandemie erschwert die Situation. Viele Krankenhäuser wurden zerstört und es wird mit einem Anstieg der COVID-19-Infektionen gerechnet.
Das Land hat sich von dem schweren Erdbeben von 2010 noch nicht erholt. Etwa 220.000 Menschen starben damals, Millionen verloren ihr Zuhause. Die Wiederaufbauarbeiten wurden von den Hurrikans Matthew (2016) und Irma (2017) erschwert.
Schnelle Hilfe ist dennoch möglich: Viele Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind seit Jahren in Haiti aktiv. Sie sind mit lokalen Helfer:innen vernetzt, die sich auch in den abgelegenen Gemeinden gut auskennen.
Vielen Dank, dass Sie sich für die Menschen in Haiti einsetzen! Ohne Sie wäre die Nothilfe nicht möglich. Danke für Ihre Spende.
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