Hunderte Menschen liegen mit Durchfall und Erbrechen im Krankenhaus, die die keinen Platz gefunden haben, werden von den Ärzten draußen im Freien versorgt. Mehr als 250 Menschen sind an der Cholera in Haiti gestorben, tausende krank. action medeor hat bereits eine erste Lieferung mit Medikamenten, Infusionslösungen und Wasserentkeimungstabletten auf den Weg gebracht. „Die Epidemie trifft die Menschen, die ohnehin um´s Überleben kämpfen“, sagt Bernd Pastors, Vorstand der action medeor.
Neun Monate nach dem verheerenden Erdbeben leben in Haiti immer noch 1,3 Millionen Menschen unter furchtbaren hygienischen Bedingungen in Zeltlagern. Jetzt wächst die Angst, dass sich die Cholera, die sich anfangs auf die Region nördlich von Port-au-Prince vor allem auf Saint Marc beschränkte, auf das ganze Land übergreift. Erst Fälle sind bereits bestätigt worden, doch die sollen sich in Saint Marc angesteckt haben. „Wichtig ist, dass die hygienischen Verhältnisse verbessert und die Menschen darüber aufgeklärt werden, wie eine Ansteckung vermieden werden kann“, so Pastors. medeor unterstützt seine einheimischen Partner bei Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel beim Bau von einfachen, hygienischen und kostengünstigen Trockentoiletten. „Dadurch wird die sanitäre Situation verbessert und das Risiko vermeidbarer Krankheiten gesenkt“, so Pastors.
Unbehandelt führt die bakterielle Infektion in bis zu 70 Prozent der Fälle zum Tode. Ein großes Problem ist der Wasser- und Salzverlust. Die Betroffenen bekommen Durchfall, später Erbrechen, und können dadurch 20 Liter Wasser am Tag verlieren. Ohne intravenöse Zufuhr von Flüssigkeit und Mineralien trocknet der Körper aus, was schnell zum Tode führen kann. Deshalb ist es so wichtig, die Patienten mit Salz-Zucker-Lösungen zu behandeln und ein Antibiotikum gegen den Erreger zu geben.
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