Resignation in der Bevölkerung / Lähmung der Hilfsmaßnahmen
Die haitianische Bevölkerung und die tätigen Hilfsorganisationen stehen ein Jahr nach dem Beben vor großen Herausforderungen: Noch über eine Million Menschen ohne Obdach, Ausbreitung der Cholera und eine Wahl, deren Ergebnis Unsicherheit verbreitet und für Unruhen sorgt.
Aber auch: Häuser, die bereits errichtet wurden, tausende Menschen, die durch Verbesserung der Hygienesituation vor der tödlichen Krankheit bewahrt werden, hunderte Menschen, die trotz schwerer Verletzungen wieder selbst mobil sind, Haitianer, die in Orthopädietechnik und Physiotherapie ausgebildet werden. Dafür setzten sich die Bündnispartner von Aktion Deutschland Hilft ein.
„Wir haben Verständnis dafür, dass zur Durchführung korrekter und allgemein anerkannter Wahlen ein Konsens der Entscheidungsträger notwendig ist. Alles, was dazu beiträgt, Gewalt und Unruhe auf den Straßen zu vermeiden, dient dem Aufbau des Landes. Dennoch: Wir appellieren an die politische Klasse, sich zügig auf einen für alle akzeptablen Modus für die Nachwahlen zu verständigen. Jeder Aufschub geht zu Lasten der notleidenden Bevölkerung“, beklagt Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft.
„Wir brauchen dringend verlässliche Partner in einer anerkannten und stabilen Regierung, damit der Wiederaufbau mit den Gemeinden vorangetrieben werden kann. Die vielfach gebeutelten Haitianer resignieren zunehmend, weil alles zu langsam geht. Wir Hilfsorganisationen wollen helfen, die Menschen wollen ihre Situation verbessern. Eine dringend erforderliche Landreform würde Rechtssicherheit bei der Errichtung der notwendigen Unterkünfte schaffen“, so Roßbach weiter.
Zum Jahresende haben die Bündnispartner von Aktion Deutschland Hilft ein Drittel der eingenommen Spenden vornehmlich für Nothilfe und Bekämpfung der Cholera eingesetzt, ein Großteil davon entfällt auf Notunterkünfte.
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