Das international zusammengesetzte ADRA-Einsatzteam, bestehend aus 25 ausgebildeten Helfern, hat gestern Nachmittag Haiti erreicht und sofort Kontakt mit der ADRA-Station in Port au Prince aufgenommen.
Aus Deutschland gehört Fritz Neuberg zu der Gruppe, der sich besonders um die Kommunikation mit den Medien kümmert. Neuberg hat sofort das im Notstand befindliche Diquini-Hospital aufgesucht. Es ist eines der wenigen Krankenhäuser in der zerstörten Stadt, das noch funktionsfähig ist.
„Hier wird im Freien operiert, weil die Patienten Angst haben, das Klinikgebäude könnte doch noch einstürzen“ berichtet Neuberg. Auf dem Klinikgelände leben etwa 300 Menschen unter freiem Himmel. Sie sind obdachlos und suchen auf dem Areal ein wenig Sicherheit. Die Ärzte leisten außergewöhnliche Arbeit. Dr. Scott Nelson, ein Spezialist der Loma Linda Universität, ist aus den USA sofort nach Port au Prince geflogen und unterstützt das medizinische Team des Krankenhauses. „Solche Zustände habe ich noch nie gesehen“, sagt Nelson und der medizinische Leiter der Klinik, Lesley Archer ergänzt: „Wir brauchen alles, wir haben nichts, absolut nichts!“ Der Arzt Mike Howatt vom kanadischen Team Global Medic ist zutiefst erschüttert über das, was er sieht.
Neuberg erwartet dringend eine Medikamentenlieferung, die mit dem Team der Johanniter aus Deutschland in Port au Prince eintreffen soll. „In solchen Situationen erweist sich der Vorteil einer engen Zusammenarbeit, wie sie bei Aktion Deutschland Hilft praktiziert wird. Die Johanniter bringen die Medikamente, ADRA hält die Strukturen im Lande vor und in dieser Weise werden wir uns gegenseitig in der Hilfe für die Menschen unterstützen.“
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