Bis zum 20. Mai 1960 wurde die chilenische Stadt Valdivia in erster Linie mit seinen vielen deutschen Einwanderern in Verbindung gebracht – oder vielleicht noch mit der Tatsache, dass in der Stadt die erste Brauerei des Landes angesiedelt war. Doch seit dem 20. Mai 1960 steht Valdivia nur noch für ein bestimmtes Ereignis: dem stärksten jemals gemessenen Erdbeben der Welt. An diesem Tag wurde die Stadt von einem Beben mit dem nicht für möglich gehaltenen Wert von 9,5 auf der Richterskala erschüttert.
Am 27. Februar 2010, also knapp 50 Jahre später, hat es die 400 Kilometer weiter nördlich gelegene Stadt Concepción getroffen. Mit einem Wert von 8,8 fiel das Beben nur wenig schwächer aus; Forscher stellten im Nachhinein sogar eine Verschiebung der Erdachse fest. Die immensen Zerstörungen im chilenischen Erdbebengebiet riefen die Helfer von Aktion Deutschland Hilft auf den Plan. Wieder waren sie in der Pflicht, die Nothilfe für die obdachlos gewordenen Menschen der Region zu koordinieren. Wieder – nur wenige Wochen nach dem Beben in Haiti. Wieder – nur wenige Monate nach den insgesamt drei Beben auf den indonesischen Inseln Sumatra und Java. Die Erde kommt einfach nicht zur Ruhe.
Nun, rund vier Wochen nach dem Beben, kann eine erste Zwischenbilanz der geleisteten Hilfe gezogen werden. Die Bündnispartner ADRA und World Vision waren schnell zur Stelle, da sie seit vielen Jahren langfristige Projekte in Chile betreiben und entsprechend über gute Strukturen verfügen. So konnte ADRA nur wenige Stunden nach dem Beben mit der Verteilung von Decken und Nahrungsmitteln beginnen. In den Tagen und Wochen danach konzentrierte man sich auf die Regionen um Constitución und Talca; derzeit läuft die Planung, 100 Hütten für obdachlos gewordene Erdbebenopfer zu errichten.
Psychosoziale Hilfe für Kinder
Auch World Vision begann bereits zu einem sehr frühen Stadium mit der Verteilung von Hilfsgütern wie Decken und Wasserkanistern. Im nächsten Schritt wurden Kochutensilien und Hygieneartikel auf lokalen Märkten beschafft, um sie den Betroffenen zukommen zu lassen. Der Schwerpunkt der Hilfe lag in Curico und Lota. Um speziell Kindern die dringend notwendige psychosoziale Unterstützung gewährleisten zu können, errichtete World Vision in Dichato einen so genannten Child Friendly Space, einen kinderfreundlichen Ort. Dort und in anderen Katastrophenregionen wurden weiterhin Wasser und Lebensmittel, Zelte und Decken, Schlafsäcke und Windeln verteilt. Auch wurde ein Hilfsflieger aus Bolivien organisiert, welcher neben technischem Equipment (Wasseraufbereitungsanlagen, Wasserpumpen und Stromgeneratoren) auch warme Winterkleidung für die Erdbebenopfer an Bord hatte.
Der Bündnispartner CARE konzentrierte sich besonders auf die Versorgung der Landbevölkerung, die in den ersten Tagen nach der Katastrophe von der staatlichen Hilfe abgeschnitten war. So wurden in dem Dorf Sauzal, das 50 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt liegt, Nahrung sowie Hygieneartikel und Plastikplanen an 200 Familien verteilt; später kamen auch Medikamente hinzu. In Sauzal sind von den einst 141 Häusern nur noch 36 bewohnbar. Auch das Kinderhilfswerk Global Care hilft in Chile: Für die Beschaffung von Lebensmitteln und für Gebäudereparaturen wurden 5000 Euro zur Verfügung gestellt.
Die Mitarbeiter von Malteser International haben in einigen kleinen Dörfern bei San Fernando Verteilungen von Lebensmitteln, Decken und Medikamenten durchgeführt. Der weitere Schwerpunkt der Hilfe konzentrierte sich auf den Ort Chepica bei Currico – hier ist ein soziales Projekt mit Wiederaufbaucharakter geplant. Ein weiteres Einsatzgebiet der Malteser wird Temuco sein.
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