Nachdem am 27. Februar ein Erdbeben der Stärke 8,8 die chilenische Region um Concepción erschüttert hatte, reiste Kathrin Meier für Malteser International in das Katastrophengebiet, um die Nothilfe zu koordinieren. Lesen Sie hier Auszüge aus ihrem Tagebuch:
Schweigend sitze ich am Strand und beobachte die Wellen, die sich sanft dem Ufer nähern. Das Meer ist ruhig, ein paar Möwen kreisen über dem Wasser, die Sonne scheint. Das Rauschen der Wellen ist das einzige Geräusch der ansonsten friedlichen Stille der Bucht. Es scheint ein paradiesischer Tag zu sein. Doch die Idylle trügt: Nur wenige Meter von mir entfernt liegt Coliumo, ein völlig zerstörtes Fischerdorf im Süden Chiles.
Bis vor drei Monaten war Coliumo ein bezauberndes Dorf an der chilenischen Küste. Doch am 27. Februar wurden die Bewohner um 3:34 Uhr jäh aus ihrem Schlaf gerissen. Ein Erdbeben erschütterte das Dorf und das ganze Land, zwei Minuten lang wollte sich die Erde nicht beruhigen. Mauern und Brücken stürzten ein, Wände klappten zusammen wie Puppenhäuschen, Bäume und Strommasten bogen sich, als wären sie aus Gummi. Es war eines der stärksten Beben in der Geschichte des Landes und löste einen Tsunami aus, der den Großteil der Küstendörfer beinahe völlig zerstörte. Hunderte Chilenen kamen ums Leben, 500.000 Menschen haben ihr Haus verloren, Tausende ihre Arbeitsstelle. Zweihundert Menschen werden noch immer vermisst.
Das einzige, was die Chilenen an jenem Tag nicht verloren, war ihre Hoffnung, ihr großer Glaube und ihre Solidarität. Bis heute beeindruckt mich jeden Tag aufs Neue der Kampfgeist der Menschen und die Kraft, mit der dieses Volk einstimmig verkündet: „Gemeinsam und mit Gottes Hilfe bauen wir unser geliebtes Chile wieder auf!“ Über alle sozialen Schichten schließen sich die Chilenen zusammen, um ihren betroffenen Landsleuten beizustehen. Täglich starten Hunderte von Autos von Santiago aus Richtung Süden, voll bepackt mit Lebensmitteln, Windeln und Decken. Auf den Windschutzscheiben steht geschrieben „¡Fuerza, Chile!“ – „Kraft, Chile!“.
Das größte Problem der Menschen sind jedoch nicht ihre zerstörten Häuser, sondern die psychischen Folgen des Erdbebens. „Die Schule gleicht einem Geisterhaus, die anwesenden Kinder sind verstört, man hört kein Lachen auf den Gängen“, so die Bürgermeisterin von Chépica, einem der Projektstandorte von Malteser International „Viele Menschen sind traumatisiert und jedes der Nachbeben versetzt sie erneut in Panik.“ Die Malteserin und Psychologin Maite wird deshalb mehrere Monate in Chépica bleiben, um die Schulkinder dort ehrenamtlich zu betreuen. Die Bürgermeisterin ist dankbar: „Wir können nicht warten, bis die Hilfe vom Staat kommt, wir müssen den Wiederaufbau selbst in die Hand nehmen.“
Malteser International und Aktion Deutschland Hilft werden sie darin nach allen Kräften unterstützen. Schwerpunkt des Projekts ist neben der psychologischen Betreuung der Wiederaufbau von den zu 90 Prozent zerstörten Kleinstunternehmen – denn nur wenn die Menschen wieder die Möglichkeit haben, Geld zu verdienen, können sie den Wiederaufbau aktiv mitgestalten.
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