von World Vision/Aktion Deutschland Hilft
Das Erdbeben riss Ilir und seine Kinder aus dem Schlaf. Nur in Bruchstücken erinnert sich der Familienvater: an den Schrei seines Sohnes, die Flucht in den Garten und die Decken seines Hauses, die sich gefährlich bewegten. "Es war unheimlich. Wir dachten, das Haus würde auf unsere Köpfe fallen", sagt Ilir.
Angst vor weiteren Erdbeben
Nur mit Schlafanzügen bekleidet fand sich die Familie unter freiem Himmel wieder. Und die Erschütterungen hörten und hörten nicht auf. Auch die Nachbarn hatten ihre Häuser verlassen. Es folgten angsterfüllte Stunden: Niemand wusste, wie viele Nachbeben es noch geben würde. Der Strom war ausgefallen, die Telefonleitungen funktionierten nicht und niemand wusste, wie es Angehörigen und Freunden ergangen war.
An der Küste von Albanien hat sich am 26. November 2019 ein Erdbeben der Stärke 6,4 ereignet. Das Epizentrum lag etwa zehn Kilometer nördlich der Stadt Durres und 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Tirana. Auch in mehreren Nachbarländern waren die Erschütterungen zu spüren.
Das Erdbeben ist das schwerste, das die Menschen in Albanien seit 30 Jahren erlebt haben. Wenige Tage nach der Naturkatastrophe liegt das Hauptaugenmerk der Einsatzkräfte auf der Suche und Rettung Verschütteter.
Schon wenige Stunden nach der Katastrophe waren mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft im Einsatz. Und die Hilfe läuft weiter. Helfen Sie uns zu helfen – mit Ihrer Spende!
Das Ausmaß der Katastrophe ist noch unklar. Nach offiziellen Angaben gibt es mehr als 50 Tote und mindestens 750 Verletzte.
1.200 Menschen wurden evakuiert. Besonders groß ist die Zerstörung in den Städten Tirana, Durres, Kavaje und Lac. Circa 2.000 Häuser sind durch das Beben eingestürzt oder beschädigt worden. 4.000 Menschen verloren ihr Obdach.
Wenige Tage nach der Katastrophe geht es vor allem darum, so viele Leben wie möglich zu retten. Rund 50 Menschen konnten die Retter lebend bergen.
Die Häuser vieler Familien sind durch das Erdbeben unbewohnbar oder stark beschädigt. Kinder, Frauen und Männer harren in Notunterkünften oder unter freiem Himmel aus. Sie benötigen dringend Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung.
Viele Hilfsorganisationen verteilen die dringend benötigten Güter. Weitere entsenden Teams, um den Bedarf zu prüfen, und leisten erste Hilfe. Wegen zerstörter Infrastruktur ist es für die Helfer teils herausfordernd, zu betroffenen Menschen zu gelangen. Auch der Transport von Verletzten ist deshalb schwierig. Die Kapazitäten der Krankenhäuser in der Region sind stark beansprucht.
Schon wenige Stunden nach der Katastrophe waren mehrere Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft im Einsatz:
- Wir verteilen Lebensmittel, Trinkwasser und Medikamente
- Wir suchen nach verschütteten Menschen und leisten Erste Hilfe
- Wir stellen Zelte, Decken und Kleidung bereit für Menschen, die ihr Zuhause verloren haben
- Wir helfen Kindern, das schreckliche Erlebnis zu verarbeiten
Acht Bündnisorganisationen sind aktuell in Albanien im Einsatz. Einige davon sind schon seit mehreren Jahren in der Region aktiv und arbeiten mit lokalen Partnern zusammen.
Helfen Sie uns zu helfen – jetzt mit einer Spende!
Bei Katastrophen dieser Art sind Hilfsorganisationen immer auf die Kooperation der Regierung angewiesen, um Hilfe leisten zu können. Die beschädigte Infrastruktur und die Gefahr von Nachbeben stellen die Helfenden in Albanien vor große Herausforderungen.
Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft stimmt seine Hilfsmaßnahmen ab und ruft gemeinsam zu Spenden auf. Erfahren Sie hier, wie sich die Bündnisorganisationen im Einsatzfall koordinieren!
Die Küste von Albanien gehört zu den Regionen Europas, die besonders anfällig für Erdbeben sind. Grund dafür ist, dass sich dort die afrikanische unter die eurasische Platte schiebt. Bereits im September 2019 hat es eine Serie mittelschwerer Erdbeben in Albanien gegeben.
Erdbeben nimmt Familie zum zweiten Mal das Zuhause
Am folgenden Tag steht fest: Das Erdbeben hat das Haus von Ilir schwer beschädigt, einige Decken sind eingestürzt. "Hier kann niemand mehr wohnen", sagt Ilir. Bereits am 21. September hatte ein Erdbeben das alte Heim der Familie zerstört. Nun ist auch das neue unbewohnbar.
Mit Nachbarn, die ebenfalls nicht in ihre Häuser zurückkehren können, teilt sich die Familie ein Zelt. Eine Notlösung – bis alle eine winterfeste und stabile Unterkunft gefunden haben.
Was den alleinerziehenden Vater tröstet, ist, dass seine beiden Kinder unversehrt sind. Xhuliana, 16 Jahre, und Romualdo, 14 Jahre alt, gehen noch zur Schule. Sie würden gern studieren, wenn sie groß sind. Doch ob das klappt, ist offen. Die Familie lebt in Armut – nun kommt die erneute Wohnungssuche hinzu.
Nothilfe in Albanien: Wir schenken Zuversicht
Das Erdbeben in Albanien hat viele verzweifelte Familien zurückgelassen – doch unser Bündnis steht ihnen zu Seite und schenkt Zuversicht:
- Wir verteilen Lebensmittel, Trinkwasser und Medikamente
- Wir suchen nach verschütteten Menschen und leisten Erste Hilfe
- Wir stellen Zelte, Decken und Kleidung bereit für Menschen, die ihr Zuhause verloren haben
- Wir helfen Kindern, das schreckliche Erlebnis zu verarbeiten
Helfen Sie uns zu helfen – jetzt mit Ihrer Spende!
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