Bündnismitglieder von Aktion Deutschland Hilft setzen Gemeinschaftsprojekt in Liberia um
Neun Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft setzen in Liberia ein Hilfsprojekt um, das ein erneutes Aufflammen der Ebola-Epidemie verhindern soll. „Zwei Wochen lang gab es in Liberia keinen neuen Ebola-Fall, dann wurde eine Frau in Monrovia positiv getestet. Die Epidemie ist noch nicht vorbei. Daher steht im Mittelpunkt des Projekts eine großangelegte Informationskampagne, die Misstrauen und Vorbehalte gegenüber Gesundheitszentren und Helfern abbauen soll und über Vorbeugemaßnahmen und Anzeichen der Erkrankung aufklärt“, so Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft.
Ein vielschichtiges Projekt
Darüber hinaus werden Hygieneschulungen abgehalten, Handwaschstationen an stark frequentierten Orten aufgestellt, Gesundheitseinrichtungen mit Schutzmaterial ausgerüstet, Schulmaterial an die wiedereröffneten Schulen verteilt und Landwirte mit Saatgut versorgt, um die Nahrungsmittelversorgung langfristig sicherzustellen.
Die Maßnahmen werden in insgesamt 17 Gemeinden in Margibi und Bong County von ADRA, action medeor, dem Arbeiter-Samariter-Bund, CARE, Islamic Relief, den Johannitern, LandsAid, Malteser International und World Vision umgesetzt.
Unterstützung durch psycho-soziale Beratung
Manuela Roßbach: „Da Ebola-Überlebende, die in die Gesellschaft zurückkehren wollen, oftmals mit Stigmatisierung und Diskriminierung konfrontiert sind, bietet das Projekt auch psycho-soziale Beratung von betroffenen Familien an. Darüber hinaus erhalten diejenigen, die ihr gesamtes Hab und Gut aus Hygienegründen vernichten mussten, Hilfspakete mit Moskitonetzen, Matratzen, Hygieneartikeln, Bettzeug und Desinfektionsmitteln.“
Ein Jahr nach dem Ausbruch
Über ein Jahr nach dem Ausbruch des Ebola-Virus haben sich über 24.900 Menschen in Guinea, Liberia und Sierra Leone mit dem Ebola-Virus infiziert, über 10.300 Personen starben. Nachdem Anfang des Jahres von einer rückläufigen Zahl an Neuinfektion berichtet wurde, stiegen die Zahlen seit Februar wieder. Das von der US-Seuchenschutzbehörde prognostizierten Szenario von 1,4 Millionen Ebola-Infizierten Anfang 2015 konnte allerdings verhindert werden.
„Dass die Epidemie anders verläuft als befürchtet, ist sicherlich auch als Verdienst der Hilfsorganisationen zu werten. Für Entwarnung ist es jedoch noch zu früh. Um das Virus besiegen zu können, müssen weiterhin Aufklärungs- und Hygienemaßnahmen umgesetzt und medizinische Hilfe geleistet werden“, so Roßbach.
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