Angesichts der Ebola-Epidemie in Westafrika wenden sich die Hilfsorganisationen action medor und I.S.A.R. Germany mit einem eindringlichen Spendenaufruf an die Öffentlichkeit. „Die Dimension der Ebola-Epidemie ist bislang noch nicht im Bewusstsein der Menschen in Deutschland angekommen, die Spendenbereitschaft ist nur gering“, so I.S.A.R. Präsidentin Dr. Daniela Lesmeister. Derzeit liege das Spendenaufkommen nur bei einem „Bruchteil“ vergleichbarer humanitärer Katastrophen. Dabei lasse sich die Lage in Westafrika nur durch internationale Hilfe in den Griff bekommen.
action medeor Vorstandssprecher Bernd Pastors verweist auf das derzeitige Engagement von action medeor und I.S.A.R. Germany in der liberianischen Hauptstadt Monrovia. Dort würden aktuell mit Unterstützung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung zwei Isolierstationen für Ebola-Patienten aufgebaut. Allein diese beiden Stationen kosteten insgesamt 500.000 Euro. „Spenden sind deshalb unverzichtbar für unsere Arbeit. Wir dürfen die Menschen in dieser schwierigen Situation nicht allein lassen“, appellieren Lesmeister und Pastors.
Der Aufbau der Isolierstationen kommt inzwischen gut voran. Die Spezialzelte sind in Monrovia eingetroffen. Heute wird damit begonnen, die Zelte aufzubauen und Personal zu trainieren. Sie bieten Platz für insgesamt 44 Patienten und sollen in den nächsten Tagen an das liberianische Gesundheitsministerium übergeben werden. „Wir liegen im Zeitplan“, so der Leiter des I.S.A.R. Teams in Liberia, Thomas Laackmann. Gleichzeitig berichtet er von katastrophalen Zuständen in der Stadt. „Die Krankenhäuser sind überlastet. Kranke Menschen müssen teilweise tagelang vor den Kliniken schlafen. Viele überleben diese Zeit nicht.“
Er verweist zudem auf den Verlust der familiären Strukturen. In vielen Familien würden Menschen sterben. Oftmals würden die Kinder allein zurückbleiben. Laackmann berichtet von einem Fall in dem Krankenhaus direkt neben der Baustelle für die Isolierstationen: „Der Vater eines sechsjährigen Mädchens wurde mit Ebola-Symptomen in eine Klinik aufgenommen. Seine augenscheinlich gesunde sechsjährige Tochter musste allein und weinend auf der Straße zurückbleiben. Solche Szenen gibt es hier immer wieder und sie gehen auch uns sehr nahe, so Laackmann. Gleichzeitig zeigen sie uns aber, wie wichtig unsere Arbeit hier ist.“
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