Von Angst beherrscht
Sangay Konneh war die einzige, die sich kümmern wollte. Alle anderen waren von ihrer Angst beherrscht. Erst versorgte die junge Frau die Eltern ihrer Freundin Genevie Kesselee mit Essen und Wasser, dann pflegte sie die zwei kleinen Kinder der Familie. Das war für sie Ehrensache trotz Ebola – oder vielleicht gerade deswegen.
Mit Ebola hat der Tod Einzug gehalten
In Low Cost Village, im Gouvernement Montserrado, hatte mit Ebola auch der Tod Einzug gehalten. Das ganze Dorf war in Unruhe, seitdem klar war, dass Genevie Kesselee an den Folgen der Virusinfektion gestorben war. Zunächst hatten alle angenommen, eine Fehlgeburt sei für den Tod der jungen Frau verantwortlich gewesen. Sogar der Arzt vor Ort wusste es nicht besser. Er stellte die falsche Diagnose – mit schwerwiegenden Folgen: Vater und Mutter bestatteten ihre Tochter und infizierten sich. Noch am selben Abend bekamen sie erste Beschwerden.
Panik im Dorf
Von da an herrschte Panik unter den 3.800 Dorfbewohnern. Der Arzt markierte eine Linie um das Haus der Familie und verbot jeden Kontakt. „Es war schrecklich: Sie bettelten um Hilfe. Zuletzt waren sie zu schwach zu essen”, erzählt Sangay Konneh dem Team von Kriterion Monrovia, der liberianischen Partnerorganisation, die für arche noVa ein Präventionsprogramm in Liberia umsetzt. Als das Aufklärungsteam erstmals nach Low Cost Village kam, war die Ambulanz gerade dabei, die Leichen von Genevies Eltern abzuholen. Alle warteten auf die Diagnose der Experten, denn im Falle von Ebola wollten sie die beiden letzten Überlebenden der Familie, den vierjährigen King und den 15jährigen Emmanuel, aus dem Dorf verbannen.
Aufklärung: Ansteckungswege, Präventionsregeln und Symptome
Das konnten Sangay und einige andere verhindern. Und so landeten die beiden Jungen im Dorfgemeinschaftshaus, der „Palawa hut“. Keiner wollte sich ihnen nähern. Was war zu tun? Wie sollten sich die Dorfbewohner verhalten? Das Aufklärungsteam von Kriterion Monrovia hatte viel zu tun. Hunderte Gespräche wurden geführt. Von Haus zu Haus gingen die Mitarbeiter und klärten auf: über Ansteckungswege, Präventionsregeln und Krankheitssymptome. Sangay entschied sich mit den beiden Jungen zu leben, sie zu betreuen. Dafür ließ sie sogar ihre drei eigenen Kinder in der Obhut ihrer Familie zurück. Um sich selber zu schützen, bekam sie ein ausführliches Training vom Aufklärungsteam. Sie erhielt Schutzhandschuhe, Desinfektionsmittel und die Nummer der Ebola Hotline. Zwei Wochen später musste sie diese nutzen. Beide Kinder zeigten Symptome. King starb zuerst, Emmanuel folgte ihm wenige Tage später.
Ein Dorf unter Quarantäne
“Wir sorgten uns um die tapfere Sangay, die sich um die Jungen gekümmert hatte, selbst als sie Fieber und Erbrechen bekamen”, erinnert sich Pandora Hodge von Kriterion Monrovia. In der Zwischenzeit wurde das ganze Dorf unter Quarantäne gesetzt und Sangay ganz besonders beobachtet. Sie zeigte keine Symptome, sie blieb gesund. “Ich bin so froh und dankbar, dass Gott die Studenten von Kriterion Monrovia zu mir geschickt hat, die mich unterrichtet haben und mir gezeigt haben, wie ich mich schützen kann und wie ich mich um die Menschen kümmern kann, die ich liebe.“
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