von World Vision
"Wir wollen den Menschen zeigen, dass Gott trotz der Krankheit hier ist", sagt der katholische Priester Claude Mbakani ins Mikrofon zu den Radiozuhörern in Butembo und blickt während der folgenden Worte zu seinem Nachbarn. "Ich spreche durch die Bibel, er spricht durch den Koran. Wir alle haben eine Botschaft: Es gibt Hoffnung." Der Mann neben dem Priester ist ein muslimischer Geistlicher.
DR Kongo: Es herrscht Misstrauen gegenüber Behörden & Helfern
Seit 2018 treten in der Demokratischen Republik Kongo Fälle der gefährlichen Krankheit Ebola aus. Menschen sterben – unabhängig ihres Alters, Geschlechts oder Glaubens. Zu oft wegen Unvorsichtigkeit und falscher Informationen. Aber vor allem wegen Misstrauen und der damit verbundenen mangelnden Vorkehrungen. Weite Teile der Bevölkerung haben Angst und sind skeptisch gegenüber Behörden und Helfern: ihren Worten, ihren Ratschlägen.
So verstecken zum Beispiel viele Familien an Ebola erkrankte Angehörige, anstatt sie in eine Klinik zu bringen. Die Kolonialzeit und die bis heute andauernden bewaffneten Konflikte haben die Menschen im Kongo geprägt. Was von außen kommt, kann nur schlecht sein, so lautet eine gängige Meinung. Wie also in einem solchen Umfeld die Menschen erreichen und sie für diese schlimme Krankheit sensibilisieren? Und wessen Worten werden sie Vertrauen schenken?
Das Radio ist das meist genutzte Medium im Land
World Vision, Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft, hatte eine Idee. Mehrmals in der Woche treffen sich die Mitarbeiter mit Anwohnern und Repräsentanten religiöser Gemeinden zu einem gemeinsamen Gespräch – im Radio, über Ebola.
In einer mehrstündigen Radioshow klären sie auf, räumen Zweifel und Missverständnisse aus, gehen auf die Fragen der Zuhörer ein und versuchen den Menschen durch geistlichen Beistand Hoffnung zu geben. Dabei geht es den Gästen nicht um Bekehrung, sondern um ihr Wirken als Personen der Öffentlichkeit. Sie können die Gemeinden erreichen; ihnen wird Vertrauen geschenkt. So kann Aufklärung fruchten.
Geistliche Führer der Gemeinden klären gemeinsam auf
Der interreligiöse Dialog fördert auch den Frieden in einer von Ebola aufgewühlten Gesellschaft. Das haben die Gemeinden erkannt: Sie müssen gemeinsam agieren, um den Menschen in ihrem Land zu helfen. Über das Radio, welches das meist genutzte Medium im Land ist, erreichen sie eine große Zuhörerschaft. Und damit die Menschen das Gehörte in die Tat umsetzen können, verteilt World Vision Hygieneutensilien und gibt spezielle Trainings an Schulen und Gemeinden, wie diese richtig genutzt werden.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für von Hunger betroffene Menschen in Afrika:
Stichwort: Hunger in Afrika
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