von World Vision/Aktion Deutschland Hilft
Schweiß perlt Shiv Kumari über die Stirn, während sie mit einem Fieberthermometer in der Hand durch die Gassen des Stadtviertels läuft. Die Temperatur in Delhi, Indien, zeigt 40 Grad Celsius an. "Es ist so heiß unter meiner Maske. Aber bei meiner Arbeit muss ich sie den ganzen Tag tragen", sagt die 42-Jährige.
Shiv Kumari ist Helferin von World Vision, einer Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft. Auch während der Corona-Pandemie arbeitet sie mit den Bewohner:innen eines Armenviertels in der indischen Metropole.
Hilfe für Familien in den Slums von Delhi
Neben ihrer ehrenamtlichen Arbeit für World Vision arbeitet Shiv Kumari als Gesundheitshelferin für die indische Regierung. Sie unterstützt zum Beispiel werdende Mütter und klärt sie über sichere Geburten, wichtige Impfungen für Kleinkinder und Gesundheitsvorsorge auf.
Shiv Kumari ist Mutter von drei erwachsenen Kindern. Wie die Familien, die sie als Gesundheitshelferin besucht, lebt sie in einem der dicht besiedelten Slums der Stadt Delhi. Die vielen Häuser dort sehen aus, als wären sie wie kleine Schiffscontainer aufeinandergestapelt worden. Die Gassen, die die Häuser trennen, sind sehr schmal.
Lockdown und Ausgangssperren fordern die Helfer:innen heraus
"Vier- bis fünfköpfige Familien leben in diesen kleinen Häusern", sagt Shiv Kumari. Die Wohnfläche fasst nur wenige Quadratmeter, meist gibt es nur ein Zimmer. "Weil die Menschen nur wenige Platz haben, verbringen sie viel Zeit draußen in den Gassen." Ein großer Teil des sozialen Lebens findet dort statt.
Nachdem das Coronavirus Indien erreicht hatte, wurde ein strenger Lockdown beschlossen. Das Leben in Delhi kam zum Stillstand. Aufgrund der Ausgangssperren durften viele Mitarbeiter:innen von World Vision die Gemeinden nicht mehr besuchen. Ihrer Arbeit als Gesundheitshelferin konnte Shiv Kumari trotzdem weiter nachgehen.
"Kontakte reduzieren ist fast unmöglich"
"Mein Arbeitspensum hat sich durch COVID-19 definitiv erhöht", sagt Shiv Kumari. "Ich sensibilisiere die Menschen für das Virus. Und wenn ich merke, dass jemand Symptome zeigt, schicke ich ihn zum Coronatest."
Sie beschreibt, wie schwer es ist, der Ausbreitung des Virus in den engen Armenvierteln entgegenzuwirken: "Kontakte reduzieren ist fast unmöglich. Bei meinen Hausbesuchen erinnere ich die Menschen immer wieder daran, möglichst auf Abstand zu achten und Masken zu tragen."
Das gemeinsame Ziel: Die Langzeitfolgen der Pandemie mildern
Durch die Gespräche mit den Menschen erfährt die Helferin: Fast alle haben mit dem Lockdown von heute auf morgen ihre Einkommensquellen verloren. Wer mit etwas Erspartem Lebensmittel und Miete finanzieren kann, hat Glück.
Seit der strenge Lockdown in Indien beendet ist, können auch die anderen Mitarbeiter:innen von World Vision den Menschen wieder helfen. Die Organisation hat ihre Hilfsprojekte angepasst, um die Auswirkungen und Langzeitfolgen der Pandemie für die Familien abzumildern.
World Vision: Angepasste Corona-Nothilfe in Indien
Dafür tauschen sich die Helfer:innen eng mit regionalen Behörden, Krankenhäusern und Schulen aus. Ein Bindeglied ist Shiv Kumari. Mithilfe von Freiwilligen wie ihr versorgt unsere Bündnisorganisation die Menschen in Delhi mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern, bietet Kinderbetreuung und psychologischen Beistand. Und die Familien erhalten Bargeld, um sich selbstbestimmt mit dem Nötigsten versorgen zu können.
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