von AWO International
Die durch das Virus ausgelöste Atemwegserkrankung COVID-19 versetzt uns weltweit in Angst und Unsicherheit. Seit dem 11. März spricht die WHO offiziell von einer Pandemie – also von einer länder- und Kontinente übergreifenden Ausbreitung des Coronavirus (offiziell SARS-CoV-2).
COVID-19: Was, wenn man sich nicht schützen kann?
Um uns selbst und andere zu schützen, sollen wir mindestens 1,5 Meter Abstand zu unseren Mitmenschen halten und uns regelmäßig 30 Sekunden die Hände mit Seife waschen. Das ist in Deutschland meistens kein Problem. Aber was, wenn man keinen Abstand halten kann, weil man in einem überfüllten Lager lebt? Was, wenn man sich nicht regelmäßig die Hände waschen kann, weil es keinen Zugang zu sauberem Wasser und Seife gibt?
"Die internationale Humanitäre Hilfe wie auch die Projektarbeit in allen unseren Partnerländern stehen vor einer extremen Herausforderung", erklärt Felix Neuhaus, Koordinator für Humanitäre Hilfe bei AWO International. "Mehr als 70 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Geflüchtete leben oft in überfüllten Lagern, da kann man keinen Abstand halten.
Fehlende Informationen und wenig Hygiene abseits der Hauptstädte
Außerdem haben 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Im ländlichen Raum, fernab der Hauptstädte, gibt es kaum Informationen zur drohenden Corona-Pandemie. Einfache Hygienemaßnahmen, wie wir sie in Deutschland praktizieren, werden hier kaum angewendet", erzählt er weiter.
Auf der ganzen Welt ergreifen die staatlichen Behörden zudem restriktive Maßnahmen: Kindergärten, Schulen und Hochschulen werden geschlossen, Veranstaltungen abgesagt, Reisen in die/aus den betroffenen Ländern sind verboten und Infizierten oder unter Verdacht stehenden Personen wird strikte Quarantäne verordnet. Dadurch wird auch unsere Arbeit gefährdet, denn der Zugang für humanitäre Helfer wird ebenso beeinträchtigt. "Unsere Zielgruppen in unseren Partnerländern sind ohnehin arm und benachteiligt und erhalten – anders als in Deutschland – keine staatlichen Beihilfen für Quarantänebedingte Verdienstausfälle", so Neuhaus.
"Wir müssen schnell reagieren, um einer Ausbreitung entgegenzuwirken"
Selbst die besten Gesundheitssysteme der Welt werden durch das Coronavirus enorm belastet. "Wir müssen jetzt handeln", so Felix Neuhaus und weiter: "Wir sind aus bestimmten Gründen in diesen Ländern tätig: Wir unterstützen beispielsweise Geflüchtete, die keinen Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung haben oder Menschen, die durch Vulkanausbrüche und Erdbeben ihr Zuhause verloren haben. Diese Menschen können sich nur schwer vor dem Virus schützen – wir müssen daher schnell reagieren, um einer Ausbreitung auf die Ärmsten entgegenzuwirken."
Corona-Nothilfe weltweit: Hilfsmaßnahmen durch AWO International
Libanon: Verteilung von Desinfektionsmitteln, Handschuhen und Seife an Flüchtlinge, Aufklärung und weitläufige Oberflächen-Desinfektionen
Uganda: Verteilung von Hygienepaketen in Flüchtlingscamps, Aufklärung mit Radiobeiträgen, Postern, T-Shirts, Flyern und Talkshows
Nepal: Sensibilisierungskampagnen, Verteilung von Hilfsgütern und Schutzausrüstungen
Guatemala: Hilfsmaßnahmen in den Bereichen Hygiene und Gewaltschutz – es wird ein deutlicher Anstieg der häuslichen Gewalt erwartet
Indonesien und Philippinen: Unterstützung von in Armut lebender Familien mit lebensnotwendigen Gütern während der Ausgangssperre
Weltweit: Aufklärung von Partnern über Hygienemaßnahmen und das Coronavirus
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