von Islamic Relief
Dank schnellen Hygienemaßnahmen und frühzeitigen Verteilungen kann die humanitäre Hilfsorganisation die Verteilung von über 29.000 Lebensmittelpaketen an Notleidende weltweit trotz des Coronavirus sicherstellen.
Islamic Relief versorgt Menschen trotz Corona-Pandemie
Islamic Relief Deutschland - Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft - und ihr weltweites Netzwerk starten auch in diesem Jahr ihren Ramadan-Aufruf, um diejenigen zu unterstützen, die bereits täglich um ihr Überleben kämpfen.
Der Fokus der Ramadan-Verteilungen von Islamic Relief liegt in diesem Jahr auf Menschen, die von Krieg, Flucht und Hunger betroffen sind. Für Menschen auf der Flucht ist die ungewisse Versorgung mit Lebensmitteln Realität. Sie leiden oft unter den Folgen von Hunger und Mangelernährung. Mit einem Lebensmittelpaket von Islamic Relief wird eine fünfköpfige Familie den ganzen Ramadan lang ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt.
Die ärmsten Länder nehmen die meisten Flüchtlinge auf
"Menschen, die Krieg und Hunger erlitten haben und täglich erleiden, unter Ängsten und Trauma leiden, leben entweder vertrieben in ihrem Heimatland unter ärmsten Bedingungen oder ziehen in Nachbarländer, die keine Mittel zur Hilfe haben.
Es sind die ärmsten Länder der Welt, die viele Geflüchtete aufnehmen. Deswegen stehen Menschen mit Fluchterfahrung dieses Jahr in unserem Fokus, ob Geflüchtete oder Binnenvertriebene. Wir möchten das Leid der besonders gefährdeten Menschen lindern!", erklärt Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland.
Sahar* aus Syrien: "Wir haben kein Geld, um uns Essen zu kaufen"
Auch die 45-jährige Sahar* aus Syrien, die ihren Mann im Krieg verlor, berichtet von Hunger, Einsamkeit und ihrer Freude über die Lebensmittelzuwendung von Islamic Relief: "Essen ist kaum da und wir haben kein Geld, um es zu kaufen. Mit dem Lebensmittelpaket kann ich Mahlzeiten für meine Kinder kochen, wie Kichererbsen, Linsensuppe und sie lieben Reis. Dieses Paket reicht uns einen Monat lang. Das macht mich glücklich und es kommt meinen Kindern sehr zugute."
Sahar lebt mit ihren acht Kindern in einem Camp für Geflüchtete nahe der türkischen Grenze in Nordwestsyrien, weil sie aus ihrem Dorf nahe der Stadt Hama fliehen musste. Da sie auf ihre Kinder aufpassen muss, kann sie nicht arbeiten gehen. Vor allem zum Ramadan schmerzt sie die Einsamkeit:
"Vor dem Krieg in Syrien, haben wir uns auf den Ramadan vorbereitet. Wir versammelten uns mit unseren Verwandten, um das Fasten voller Glück zu brechen. Wir vermissen das Gefühl. Jetzt ist das Leben schwierig und die meisten Menschen aus unseren Dörfern wurden vertrieben und leben jetzt hier und da in den Grenzlagern."
Diese Länder leiden unter Krieg, Flucht und Hunger
Wie Millionen weiterer Binnenvertriebenen in Syrien ist Sahar abhängig von dem, was ihr die Hilfsorganisationen wie Isamic Relief geben, ob Brot, Getreide oder Hülsenfrüchte. Der Welthungerindex geht davon aus, dass mit Stand Mai 2019 circa 6,5 Millionen von 18 Millionen Syrerinnen und Syrern nicht ihren Grundnahrungsmittelbedarf decken können.
Syrien ist zudem das weltweit zweite Land, das am meisten Binnenvertriebene (6,2 Millionen) beherbergt. Auf Platz vier und fünf folgen Äthiopien und Somalia (Quelle: UNHCR). Die Lebensmittelpakete werden vor allem in den Ländern verteilt, die laut UN zu den größten Herkunftsländern von Geflüchteten zählen, wie Myanmar, Somalia, Südsudan und Syrien sowie in einigen der größten Aufnahmeländer von Geflüchteten, wie Bangladesch, Pakistan, Sudan und Kenia.
Islamic Relief: "Der Hunger ist allgegenwärtig"
"Mit unserer diesjährigen Ramadan-Kampagne möchten wir dort Hunger mildern, wo eine ungewisse Versorgung mit Nahrungsmitteln tägliche Realität ist. Es ist das Mindeste, das wir zusätzlich zu unseren weiteren Projekten in der Nothilfe beitragen können", hebt Geschäftsführer Abdelalem noch einmal hervor und ergänzt:
"In Deutschland haben wir durch die Corona-Pandemie in den letzten Wochen erfahren, wie sich eine eingeschränkte Versorgung mit Nahrungsmitteln anfühlen kann. Die Menschen haben Lebensmittel gelagert. Für Millionen von Notleidenden weltweit ist dies keine Option. Der Hunger ist allgegenwärtig." Insgesamt leben weltweit 70,8 Millionen Geflüchtete, die Zahl der Binnenvertriebenen beträgt 42,3 Millionen.
Die Hälfte der weltweiten Geflüchteten sind Kinder. 37.000 Menschen fliehen pro Tag aus ihren Häusern aufgrund von Krieg und Verfolgung. Mindestens ein Drittel der Geflüchteten wird von den ärmsten Ländern der Welt aufgenommen.
Sichere Verteilung, Maßnahmen gegen COVID-19 und Solidarität
Die weltweite Verteilung der Lebensmittelpakete zum Ramadan findet wie geplant statt. Bereits seit Wochen werden zudem Ressourcen mobilisiert, um die Ansteckungsgefahr durch COVID-19 vorzubeugen. Um die Lebensmittelverteilung trotz der weltweiten Corona-Pandemie sicherzustellen, stimmt sich Islamic Relief in allen Projektländern mit den örtlichen Behörden ab. Zur Vorbeugung vor Ansteckungen werden besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen und größere Menschenansammlungen vermieden.
"Millionen von Menschen sind in vielen Ländern, in denen wir Projekte haben, sehr stark von Hunger und Flucht betroffen und dadurch den Risiken des Coronavirus besonders ausgesetzt. Tagelöhner stehen vor dem Nichts, die Gesundheitsversorgung ist in vielen Ländern unzureichend. Die Lehre, die wir daraus ziehen ist, dass jeder in diese Situation kommen kann.
Und in diesem Bewusstsein können wir lernen, solidarisch zueinander zu sein und uns gegenseitig zu unterstützen. Wie verhalte ich mich in dieser schweren Zeit? Denke ich nur an mich und meine Familie oder denke ich auch an die anderen?", regt Geschäftsführer Abdelalem zum Nachdenken an.
Hintergrund zur Ramadan-Kampagne 2020 von Islamic Relief
Wie die Syrerin Sahar und ihre Kinder sollen auch in diesem Jahr Menschen in Flüchtlingslagern Lebensmittelpakete erhalten, die im Rahmen der Ramadan-Kampagne 2020 von Islamic Relief Deutschland verteilt werden. Ziel der Kampagne im Ramadan ist es, die betroffenen Empfänger für einen Monat mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen und ihren Alltag zu erleichtern.
*Name wurden von der Redaktion geändert
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