von Handicap International
Für Menschen, die mit einer chronischen Krankheit, Behinderung oder psychischen Problemen leben, ist die Corona-Pandemie besonders schwer. In vielen Ländern sind Reha-Zentren geschlossen und Sozialarbeiter dürfen keine Hausbesuche machen. Für viele bedeutet das, wochenlang keinen direkten Kontakt zu wichtigen Bezugspersonen zu haben.
Gesundheit für Körper und Seele – trotz Corona
Unsere Bündnisorganisation Handicap International kümmert sich darum, dass Menschen weiterhin professionelle und medizinische Unterstützung erhalten – auch wenn diese anders abläuft als normalerweise.
Pakistan: Bewegung und Zuversicht für Samina
Millionen Kinder auf der Welt müssen gerade viel Zeit Zuhause verbringen. Sie vermissen ihre Freunde, Kindergärtner und Lehrer. So ergeht es auch Samina, einem Mädchen aus Pakistan.
Dabei hatte sich die Siebenjährige so gefreut, endlich eine Kindergruppe besuchen zu dürfen. Aufgrund einer Behinderung kann das Mädchen nicht laufen. Lange hatte es kaum Kontakt zu Gleichaltrigen. Die Familie lebt in einem Flüchtlingscamp, der Vater arbeitet als Tagelöhner. "Wir konnten uns nie eine medizinische Behandlung für Samina leisten", sagt die Mutter.
In der Kindergruppe schloss Samina zum ersten Mal Freundschaften. Dank der Übungen in der Physiotherapie wurde sie stärker und beweglicher. Ihre Betreuerin Sumaira Bibi berichtet: "Samina war nach jeder Aktivität im Freien sehr glücklich. Wir haben deutlich sichtbare Fortschritte in der körperlichen und geistigen Entwicklung festgestellt. Kinder müssen einfach mit Kindern interagieren und spielen."
Mit Beginn der Pandemie fanden die Helfer Wege, damit Saminas Fortschritte trotz der Ausgangssperre nicht verloren gehen. "Wir haben den Kontakt zu ihrer Mutter aufrechterhalten und ihr erklärt, wie sie regelmäßig mit Samina zu Hause ihre Übungen machen kann", sagt Sumaira Bibi. Diese Bewegung tut dem kleinen Mädchen gut und hilft, die Wartezeit bis zum Wiedersehen mit den Freunden zu überbrücken.
Madagaskar: Corona-Aufklärung für alle Menschen
Es gibt Regionen, in denen Menschen bisher nichts oder nur wenig über COVID-19 wissen – etwa im Bezirk Maevatanana im Norden Madagaskars. Um auch diese Menschen zu erreichen, hat Handicap International dort Helfer ausgebildet.
Unter ihnen ist Marcelin. Der 36-Jährige besucht regelmäßig Menschen mit Behinderung, ältere oder isoliert lebende Frauen und Männer, um sie über Hygiene- und Schutzmaßnahmen aufzuklären.
Auch Alberts Familie hat sich versammelt, um den Ratschlägen von Marcelin zu lauschen: Ausführlich zeigt er, wie man sich die Hände richtig wäscht und beantwortet dann die Fragen der Familie. "Ich habe verstanden, dass es notwendig ist, Abstand zu halten, um mich vor dem Virus zu schützen", sagt Albert.
Somalia: "Den Kontakt nicht abreißen lassen"
Die medizinische Versorgung der Menschen in Somaliland im Norden Somalias ist grundsätzlich problematisch. Die Pandemie sorgt für neue Herausforderungen. Das Virus konnte sich lange unbemerkt verbreiten, erst seit kurzem ist das erste Testlabor in Betrieb. Hinzu kommt: "Die Menschen sind so arm, dass sie sich weder eine Behandlung im Krankenhaus noch Medikamente leisten können", sagt Ulrike Last von Handicap International.
Mitarbeiter der Hilfsorganisation konzentrieren sich darauf, besonders gefährdete Kinder, Frauen und Männer zu schützen. Dazu gehören Menschen mit psychischen Erkrankungen. "Trotz Corona versuchen wir, den Kontakt zu ihnen nicht abreißen zu lassen", sagt Last. Per Telefon stehen Helfer betroffenen Familie zur Seite. Sie hoffen, bald mit dem Wiederaufbau von Selbsthilfe-Gruppen und Gesprächskreisen beginnen zu können.
Handicap International ist Teil von Aktion Deutschland Hilft, einem Bündnis von 23 Hilfsorganisationen. Gemeinsam leisten wir Corona-Nothilfe – in Deutschland und weltweit.
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