von arche noVa/Aktion Deutschland Hilft
Das Thema Hygiene ist in der humanitären Hilfe immer wichtig. Wo Erdbeben oder Wirbelstürme alles zerstören, fehlt es schnell an sauberem Trinkwasser. Und viele Krankheiten übertragen sich durch verunreinigtes Wasser – genau wie durch fehlende Hygiene.
In Zeiten von Corona gewinnt das Thema weltweit an Bedeutung.
Hygiene ist in der weltweiten Nothilfe immer wichtig
Ob bei arche noVa oder anderen Bündisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft: Ein großer Teil der Hilfsprojekte beinhaltet bereits die Hygienepromotion. Das bedeutet bei arche noVa, dass Helfer Hygieneexperten schulen. Diese klären in Krisensituationen darüber auf, wie wichtig gute Hygienepraktiken sind, um Krankheiten zu verhindern.
Menschen in Europa waschen derzeit lieber einmal mehr die Hände mit Seife und desinfizieren Türklinken in Schulen oder Büros, damit sich das Coronavirus nicht weiter ausbreitet, heißt es bei arche noVa. Das Team im Irak etwa arbeite immer in diesem Katastrophenmodus.
Iran und Irak: Kampf gegen Corona in Flüchtlingscamps
Zum Beispiel in zwei großen Flüchtlingscamps nahe Diyala, Irak. Die Stadt liegt knapp 50 Kilometer entfernt von der Grenze zum Iran, einem der am stärksten vom Coronavirus betroffenen Länder weltweit. Auch die Grenzregion im Ausnahmezustand.
"Das öffentliche Leben steht praktisch still. Alle Schulen sind geschlossen, die Behörden arbeiten nur noch zu 50 Prozent und die Menschen hier sind sehr verunsichert. Unsere Arbeit muss natürlich weitergehen, besonders unsere Hygiene-Mobilizer und Promotoren sind jetzt besonders wichtig", sagt Stefanie Knörr, Projektkoordinatorin Irak.
Nothilfe-Team passt Schulungen an Corona-Krise an
Das Team im Irak verteilt hunderte Päckchen mit Seife und Hygieneprodukten. Die üblichen Hygieneschulungen wurden an die Corona-Gefahren angepasst.
Vor allem geht es um das richtige Händewaschen – also mit Seife, Handrücken und Innenflächen, Finger, Daumen, Zwischenräume, Nägel und mindestens eine Minute lang.
Gleichzeitig ist es in der Krisensituation wichtig, mit falschen Informationen aufzuräumen. Angst sei ein schlechter Ratgeber in dieser Situation, meint Dr. Hassanain Naif, der verantwortliche Hygienemanager bei arche noVa im Irak. "Um mit Gerüchten und Vorurteilen aufzuräumen, haben wir uns gestern noch einmal Zeit genommen, unser Team im Flüchtlingscamp zu schulen. Das Seminar verlief sehr erfolgreich", sagt er.
Immunsystem stärken und über das Virus aufklären
Ziel der Schulung war es, Hygienemaßnahmen zu erläutern und das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass gesunde Lebensmittel und gute Körperhygiene das Immunsystem stärken. Das macht Menschen weniger anfällig für Krankheiten. Diese Botschaft tragen die Teilnehmer des Seminars an andere weiter, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
"Jetzt hoffen wir, dass unsere Fachleute diese Informationen genauso überzeugend an die Menschen im Camp kommunizieren können, um die Ausbreitung von Corona zu verhindern", sagt Dr. Hassanain Naif.
Corona: Mit Fakten gegen Angst
In großen Flüchtlingslagern ist es besonders schwer, das Verhalten an neue, oft beengte und notdürftige Zustände anzupassen. Direkter Kontakt lässt sich oft kaum vermeiden – für geflüchtete Menschen und für Helfer.
"Ich habe da in viele bleiche Gesichter geguckt und versucht, Fakten darzulegen und unbegründete Ängste zu entschärfen oder auf konkrete Umgangsmaßnahmen hinzuweisen", sagt Dr. Hassanain Naif. Den Menschen fehle Vertrauen ins Gesundheitssystem. Manche Kollegen ließen sich auch von den Nachrichten verunsichern.
Schnelles Handeln in Krisensituationen ist gefragt
Schnelles Handeln ist in Krisensituationen wichtig. Als eine Kollegin von arche noVa im Irak sich mit Fieber krankmeldete, desinfizierte das Team sicherheitshalber das gesamte Büro. Der kranken Mitarbeiterin geht es inzwischen besser und der Verdacht auf eine Corona-Infektion ist vorerst ausgeschlossen.
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