von AWO International/Aktion Deutschland Hilft
Die Corona-Krise trifft die Menschen in vielen asiatischen Ländern schwer. Und sie hat gravierende Folgen für Wanderarbeiter, die durch die strengen Lockdowns ihre Arbeit verloren haben. Hunderttausende kehren aus Indien, Malaysia und den Golfstaaten zurück nach Nepal.
Südasien: Wirtschaftskrise, Lockdown und Zyklon
Etwa eine halbe Million Menschen aus Nepal verlassen jedes Jahr ihre Heimat, um im Ausland Geld zu verdienen. Vor allem weniger qualifizierte Arbeitskräfte sowie Frauen und Männer aus ländlichen Regionen sehen diesen Weg oft als einzigen, um für ihre Familien zu sorgen.
Strenge Lockdowns, etwa in Indien, haben die Wirtschaft in einen monatelangen Schwebezustand versetzt. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren. Der Super-Zyklon Amphan, der Ende Mai in Indien und Bangladesch zu großer Verwüstung führte, verschärfte die Lage.
Tausende Menschen an Nepals Grenzen gestrandet
Wanderarbeiter sind der Corona-Pandemie und dem dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Stillstand besonders stark ausgesetzt. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO schätzt, dass Millionen Migranten ihren Job verloren haben. Viele kehren nun in eine Heimat zurück, wo ihnen ebenfalls Arbeitslosigkeit droht.
Mehr als 200.000 Menschen haben seit Beginn der Pandemie die Grenze nach Nepal überquert. Seit Zug- und Busverkehr wieder angelaufen sind, sind es bis zu 6.000 täglich. Seit Anfang Juni werden zudem mehrere Tausende darunter Schwangere und Kranke sowie Menschen mit abgelaufenen Dokumenten nach Nepal zurücküberführt. Dort erwarten sie Armut und Arbeitslosigkeit.
Die nepalesische Regierung rechnet mit mehr als 500.000 weiteren Wanderarbeitern, die zum Beispiel aus Malaysia und den Golfstaaten zurückkehren.
Überfüllte Quarantänelager und Auffangstationen
An den Grenzübergängen kommen die Behörden kaum mit der Registrierung hinterher. Zu groß ist der Ansturm. "Die Menschen drängen sich dicht in den Quarantänelagern", erzählt Martinas Purwins, Regionalleiterin Südasien von AWO International.
In Quarantänestationen versorgen Helfer rund 125.000 Migrantinnen und Migranten. Schulen und öffentliche Einrichtungen wurden dafür umfunktioniert. Die sanitäre Ausstattung ist oft unzureichend; Abstandhalten ist kaum möglich. Andere harren in provisorischen Auffangstationen aus – oft unter freiem Himmel und bei 38 bis 40 Grad Celsius.
"Die Behörden erwarten durch die hohe Zahl der Rückkehrer und die provisorischen Quarantänezentren einen starken Anstieg der Infektionszahlen", erklärt Purwins. Infektionsketten nachzuvollziehen, sei nicht möglich.
Corona: Angst führt zu Ausgrenzung
Erschwerend hinzu kommt: Aus Angst vor dem Virus reagieren viele Einheimische mit Unsicherheit und Ausgrenzung. Sie befürchten, dass das schon jetzt strapazierte Gesundheitssystem dem befürchteten Ansturm von COVID-19-Patienten nicht standhalten kann.
Die zunehmende Arbeitslosigkeit fördert die ohnehin weit verbreitete Armut in Nepal. Die Weltbank schätzt, dass die Zahl der Menschen, die weltweit in absoluter Armut leben, um 100 Millionen steigen wird – als direkte Folge auf die Corona-Pandemie.
So hilft unsere Bündnisorganisation AWO International
Die Bündnisorganisation AWO International unterstützt die Menschen vor Ort mit Schutzmasken, Handschuhen, Desinfektionsmittel und Moskitonetzen zur Vorbeugung von Infektionen.
Dabei arbeitet sie mit Mitarbeitern der lokalen Partnerorganisationen Bee Group und Needs zusammen. Hand in Hand errichten sie Handwaschstationen an öffentlichen Plätzen und klären über das Virus, Ansteckungsgefahren sowie Vorbeugung auf. Für Quarantänezentren stellen die Hilfsorganisationen Infrarot-Thermometern und Betten bereit.
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