von World Vision
In Asien und anderen Teilen der Welt sind nach einem Bericht von World Vision zufolge 10 Millionen Kinder wegen COVID-19 von Hunger bedroht. Auch in anderen Teilen der Welt verschlechtern sich demnach die Lebensumstände von Kindern massiv. Grund dafür sei, dass vor allem die Ärmsten unter den Folgen der COVID-19-Maßnahmen leiden.
Asien: Betteln, Kinderarbeit und Frühverheiratung nehmen zu
Für den Bericht hatte World Vision 14.000 Haushalte in neun asiatischen Ländern befragt. Dabei zeigte sich, dass vor allem finanziell schwache Familien von den COVID-19-Maßnahmen betroffen sind, da sie über keine oder nur schwache Reserven an Geld und Nahrungsmitteln verfügen.
"Wenn dann ein Teil des Einkommens wegfällt, stehen die Betroffenen vor dem Nichts. Sie sind in ihrer Existenz bedroht. Das hat auch Auswirkungen auf das Leben ihrer Kinder", erklärt Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender bei World Vision.
Als Folge könnten bis zu acht Millionen Kinder durch Betteln, Kinderarbeit und Frühverheiratung Schaden erleiden, weil die Eltern es sich nicht leisten können, genügend Lebensmittel zu kaufen.
Jedes dritte Kind in Venezuela geht hungrig zu Bett
Aber auch in anderen Weltregionen verschlechtert sich die Situation für Kinder deutlich. World Vision hat in Afrika 2.400 Kleinunternehmen, die häufig Familienbetriebe sind, nach Folgen der COVID-19-Maßnahmen für ihre Existenz befragt.
92 Prozent berichten von teils deutlichen Einkommensverlusten. Das wirke sich direkt auf die Möglichkeiten aus, ausreichend Nahrung kaufen zu können, heißt es in dem Bericht.
Besonders betroffen von den Folgen sind Menschen, die bereits unter schwierigen Umständen leben, wie etwa Flüchtlinge. Bei einer weiteren Befragung unter venezolanischen Migranten in sieben lateinamerikanischen Ländern, berichteten 84 Prozent über einen erheblichen Einkommensrückgang. Jedes dritte befragte venezolanische Kind erklärte, dass es hungrig zu Bett gehe.
World Vision: Weltweite Sofortmaßnahmen gegen Hunger und Armut
World Vision unterstützt betroffene Familien in Asien, Afrika und Lateinamerika mit finanziellen Mitteln und Hilfsgütern. Das allein aber reiche nicht, so Christoph Waffenschmidt:
"Regierungen und internationale Organisationen müssen gemeinsam handeln, um kinderfreundliche Schutzprogramme auszuweiten, die Nahrungsmittel- und Marktsysteme am Laufen zu halten und um Arbeitsplätze und Lebensgrundlagen jetzt zu schützen.
Ohne sofortige Maßnahmen", so Waffenschmidt, "riskieren wir eine Zunahme von extremer Armut und Hunger, wie es sie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat".
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