von World Vision
Eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung spricht sich aktuell dafür aus, dass die Bunderegierung mit mehr Auslandshilfe in den internationalen Kampf gegen die Corona-Pandemie investiert. Das geht aus einer YouGov-Umfrage hervor, die diesen Monat im Auftrag der Kinderhilfsorganisation World Vision bundesweit online durchgeführt wurde.
Besonders junge Menschen befürworten internationale Hilfen
Drei von vier erwachsenen Deutschen (74 Prozent) sind der Ansicht, dass eine Rückkehr in ein normales Leben erst dann möglich sein wird, wenn die Ausbreitung des SARS-COV-2-Virus weltweit unter Kontrolle ist. 73 Prozent erwarten wegen der starken Verflechtungen Deutschlands mit dem Rest der Welt Auswirkungen auf ihr eigenes Leben, wenn es in anderen Ländern zu neuen Infektionswellen kommt.
Vor diesem Hintergrund würden 58 Prozent der Befragten sogar einer Erhöhung der Entwicklungshilfe oder einer Aufstockung anderer internationaler Hilfen für ärmere Länder zustimmen. Überdurchschnittlich hoch ist die Zustimmung dafür bei jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, obwohl diese am wenigsten Ängste vor einer neuen starken Welle zeigen.
Regierungen sollen sich in der Krise mehr einbringen
Aus Australien, Japan, Kanada, den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien liegen World Vision vergleichbare Umfragewerte vor. Im Durchschnitt befürworten 61 Prozent der befragten Frauen und Männer ein verstärktes internationales Engagement ihrer Regierungen, um die Pandemie einzudämmen und ihre negativen Auswirkungen zu begrenzen.
"Einer großen Zahl von Bürgerinnen und Bürgern ist glücklicherweise klar, dass wir eine weitere große Krise mit möglicherweise noch mehr Todesopfern nicht riskieren sollten und der Kampf gegen Corona global gewonnen werden muss", sagt Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland.
"Die Bundesregierung sollte mit dieser Rückendeckung jetzt das Nötige tun und dort helfend eingreifen, wo es an Mitteln fehlt, um das Leben besonders gefährdeter Kinder und Familien zu schützen."
Flexiblere Finanzhilfen für Konfliktländer nötig
Besonders dringend ist nach Einschätzung von World Vision ein erhöhter Beitrag zum UN-Hilfsplan für fragile und konfliktbetroffene Länder, da in diesen Ländern unter anderem mehr als 40 Millionen Binnenflüchtlinge mit schlechter medizinischer Versorgung leben.
Wenn das Virus in fragilen Ländern weiter gedeihe, werde es eine ständige gesundheitliche und wirtschaftliche Bedrohung sowohl für die ärmsten Menschen als auch für die Bevölkerung reicherer Länder darstellen, warnt der heute veröffentlichte 4. Nachbeben-Bericht (Aftershocks-Report) "Tödliche Wellen" der Kinderhilfsorganisation.
Einige ärmere Länder benötigten zudem massive Investitionen, um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen von COVID-19 (wie Zunahme an extremer Armut und Hunger) zu bewältigen. Die besonderen Umstände erforderten flexiblere Finanzhilfen als bisher.
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