von Aktion Deutschland Hilft
Grenzschließungen, Ausgangssperren, Social Distancing: Die Corona-Pandemie verändert den Arbeitsalltag humanitärer Helfer weltweit. Das stellt Hilfsorganisationen vor neue Herausforderungen. "Innerhalb kürzester Zeit mussten Lösungen gefunden werden", sagt Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von Aktion Deutschland Hilft.
Gemeinsame Nothilfe trotz der neuen Hindernisse
Schon vor der Pandemie haben sich die 23 Hilfsorganisationen des Bündnisses regelmäßig in Telefonkonferenzen ausgetauscht, um die gemeinsamen Hilfseinsätze zu koordinieren. "Auf diesem Weg bündeln wir auch jetzt die Informationen zu den weltweiten Hilfsprojekten und überlegen, wie wir trotz der neuen Hindernisse helfen können", erklärt Leo Frey aus der Projektabteilung.
Virtuelle Hilfe – also Hilfsprojekte, die zum Beispiel durch Computer, Internet oder Telefon weiterhin möglich sind – spielt eine wichtige Rolle.
Auch Sie können helfen – jetzt mit Ihrer digitalen Spendenaktion!
Corona-Pandemie: Hilfsprojekte aus aller Welt!
- Helfer in der DR Kongo klären auf – mit Musikvideos
- Physiotherapie trotz Mindestabstand – per Mobiltelefon
- Telefon-Beratung für ältere Menschen – offenes Ohr mit Herz
- Falschmeldungen entgegenwirken – über Social Media
Digitale Nothilfe in Zeiten von Corona
Digitale Technologien sind seit mehreren Jahren ein wichtiger Bestandteil in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Beispielsweise werden Krisengebiete per GPS geortet, nach schweren Erdbeben helfen Drohnen bei der Suche nach Verschütteten und schwangere Frauen in abgelegenen Gebieten können sich per App beraten lassen.
"Für den Austausch zwischen Projektbüros und Helfern in Krisenregionen sowie mit internationalen Hilfsorganisationen lassen sich digitale Werkzeuge nicht mehr wegdenken", sagt Frey.
Chancen und Risiken durch die Digitalisierung
Neben all der Chancen durch die Digitalisierung: Ungleichheit kann sich verschärfen – zwischen Ländern, Land- und Stadtbevölkerung, Einkommensklassen, Bildungsgraden und Geschlechtern. "Nicht überall auf der Welt hat jeder Mensch ein Mobiltelefon, Internet oder einen Fernseher. Diese digitale Kluft zu überwinden, ist sehr herausfordernd", sagt Frey.
Gemeinsam gegen Corona mit verlässlichen Informationen
Das zeigt sich auch in Zeiten von Corona. Menschen in abgeschiedenen Regionen wissen unter Umständen noch nichts von dem neuen Virus und sind besonders gefährdet. So wie die Millionen Flüchtlinge weltweit, die kein sicheres Zuhause und somit wenig Möglichkeit haben, sich zu schützen. Und die Folgen von Ausgangssperren werden derzeit etwa in Uganda sichtbar: Um im Verlauf des Jahres ernten zu können, müssten Landwirte pünktlich ihre Felder bestellen. Ansonsten droht eine Nahrungsmittelknappheit.
Die Lage ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. "Testmöglichkeiten, Logistik, Medienfreiheit, Transparenz der Regierungen – das alles sind Faktoren, die wir in unseren Hilfsprojekten beachten müssen", sagt Frey.
Alle Zielgruppen erreichen – niemanden zurücklassen
Verlässliche Informationen sind extrem wichtig, um die Corona-Infektionsrate zu senken. Umso wichtiger ist Aufklärung auf neuen Wegen. In zahlreichen Ländern klären unsere Bündnisorganisationen Menschen über WhatsApp, SMS oder Radio auf.
"Wir müssen alle Zielgruppen erreichen: Kinder, Frauen und Männer; Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen", sagt Leo Frey. Deshalb bringt im Bündnis Aktion Deutschland Hilft jede Organisation ihre besonderen Schwerpunkte ein.
Handicap International etwa bietet Reha-Übungen per SMS an; HelpAge achtet besonders darauf, dass ältere Frauen und Männer alle Informationen erhalten, um sich bestmöglich zu schützen. Und die Freunde der Erziehungskunst geben Eltern über YouTube Tipps. Niemand darf zurückgelassen werden.
DR Kongo: Musikalische Aufklärung per Video
Wie verhindere ich es, mich mit dem Coronavirus zu infizieren? Wie schütze ich meine Familie? Und woher weiß ich, wann ich zum Arzt gehen sollte?
Um diese Fragen möglichst vielen Menschen zu beantworten, hat Dr. Joseph Itama einen Song komponiert. Der Mediziner Itama arbeitet für unsere Bündnisorganisation Malteser International in der Demokratischen Republik Kongo. Lokale Radiosender spielen das Lied.
Myanmar: Reha per Live-Video
Weltweit müssen Menschen aufgrund von COVID-19 auf Reha und Physiotherapie verzichten – vor allem für Menschen mit chronischen Beschwerden ist das hart. In Myanmar hat unsere Bündnisorganisation Handicap International es ermöglicht, dass Menschen per Video oder Telefon mit ihren Therapeuten in Kontakt bleiben. Wer kein Mobiltelefon besaß, wurde versorgt.
"Unsere Fachkräfte kommunizieren über Live-Videos, so dass sie direkt Rückmeldung geben können und gegebenenfalls Korrekturen vornehmen können. Und wenn die Verbindung zu schlecht ist, dann schicken wir Fotos und Erklärungen", sagt Isabelle Urseau von Handicap International.
Deutschland: Sprechen gegen das Alleinsein
Social Distancing stellt Menschen vor Herausforderungen. Das Alleinsein ist für viele eine emotionale Last. Bündnisorganisationen wie die Johanniter und Malteser bieten Menschen die Möglichkeit, am Telefon oder in Online-Chats über ihre Sorgen zu sprechen – in Deutschland und vielen weiteren Ländern.
"Für alle, die sich jetzt alleine fühlen und niemanden zum Austausch haben, kann das bundesweite Zuhör-Telefon der Johanniter eine Hilfe sein. Es ist ein kostenfreies Angebot an alle, denen ein freundliches Gespräch hilft, die aktuelle Situation besser zu überstehen", sagt Josef Jindra von den Johannitern.
Unsere Bündnisorganisation Islamic Relief hat daher das muslimische Seelsorgetelefon ausgeweitet. Und unsere Bündnisorganisation ZWST stellt Senioren Tablets zur Verfügung, damit sie trotz der räumlichen Trennung Kontakt zu ihren Familien haben können.
Kamerun: Fake News stoppen über Social Media
Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit haben sich Fake News rund um das Coronavirus verbreitet. Sie sorgen für Unsicherheit und Angst und bringen Menschen dazu, fahrlässig oder leichtsinnig zu handeln.
Um den Falschmeldungen entgegenzuwirken, klären Helfer unserer Bündnisorganisationen auf: mit Megafonen, Postern, SMS, Radiospots und Internetvideos.
Im Kamerun verbreiten Helfer von Draufsicht Bamenda, einem Partner unserer Bündnisorganisation SODI, kurze Videos in den Sozialen Medien. "Es ist falsch, dass sich Menschen mit schwarzer Hautfarbe nicht mit dem Virus infizieren können", sagt Dzevam Godlove in die Kamera. "Glaubt mir! Das Virus betrifft alle Menschen. Wir müssen aufeinander aufpassen."
Corona-Nothilfe: Auch Sie können online Gutes tun!
Die Corona-Pandemie betrifft die ganze Welt. Was jetzt zählt, sind Zusammenhalt, Menschlichkeit und Solidarität. Wir können diese Krise nur gemeinsam überwinden!
Über virtuelle Sammelaktionen auf Facebook bis hin zu Gaming – es gibt viele Möglichkeiten, sich online zu engagieren: Starten Sie jetzt Ihre Spendenaktion!
Mit Streaming und Gaming die Welt verbessern
Auch die Gaming-Community in Deutschland engagiert sich. Das zeigen Spendenstreams wie #FriendlyFire oder #LootfürdieWelt. Im April 2020 haben sich neun Streamer virtuell getroffen, um für den guten Zweck zu zocken. Erfahrt mehr über die Aktion!
Corona-Nothilfe in Deutschland und weltweit: Jetzt mit Ihrer Spende helfen!
Gemeinsam schneller helfen: Das ist das Motto von Aktion Deutschland Hilft, dem starken Bündnis 23 deutscher Hilfsorganisationen. "Jede bringt besondere Stärken ein. Kinder, Frauen und Männer; ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung: Niemand wird zurückgelassen", sagt Manuela Roßbach.
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