In den überschwemmten Gebieten auf dem Balkan sind die Menschen verzweifelt. Viele Städte wurden meterhoch überschwemmt. Inzwischen wird das große Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Die Wassermassen haben die Infrastruktur in der Region stark beeinträchtigt, hunderttausende Menschen sind von der Stromversorgung abgeschnitten. Es mangelt an Trinkwasser, Medikamenten und Babynahrung.
Der Serbische Kulturverein in Hamm hat sich mit einer langen Bedarfsliste des bosnischen Krisenstabes an action medeor gewendet. „Es werden jegliche Art von Schmerzmitteln, Fiebersäften, Verbandsmaterialien, Pflaster, Mittel gegen Durchfallerkrankungen und Antibiotika benötigt“, sagt Ute Hoffmann von action medeor. Sie koordiniert die Hilfe für die Menschen in den überschwemmten Gebieten. „Wir stellen zur Zeit drei Medikamentensendungen zusammen“, so Ute Hoffmann. „Zwei Sendungen werden wir noch in dieser Woche für zwei Krankenhäuser in den bosnischen Städten Sanski Most und Doboj auf den Weg bringen. Die Krankenhäuser waren auch schon vor der Katastrophe schlecht ausgestattet. Aber jetzt fehlt es an allem.“ Eine weitere Sendung wird an das Gesundheitszentrum in Orasje gehen, eine Stadt im Norden Bosniens an der Grenze zu Kroatien.
Ein Ärzteteam der Partnerorganisation humedica ist bereits seit Samstag mit Medikamenten von action medeor vor Ort. Das 200 Kilogramm schwere Medikit beinhaltet Verbandsmaterialien, Desinfektionsmittel, Wasserentkeimungstabletten und Medikamente gegen Fieber, Schmerzen und Durchfallerkrankungen.
Auch wenn sich die Flut langsam zurückzieht, ist die Gefahr noch nicht gebannt. Durch die großen Wassermassen drohen nun Erdrutsche, zudem besteht die Gefahr, dass sich Seuchen bilden. Mehr als eine Million Menschen sind von dem Hochwasser betroffen.
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