Der Code of Conduct ist ein Verhaltenskodex für die internationale Bewegung vom Roten Kreuz und Roten Halbmond und nichtstaatlicher Hilfswerke in der Katastrophenhilfe. Mitte des Jahres 1994 verständigten sich die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung sowie acht der weltweit größten Hilfsorganisationen, einen gemeinsamen Standard zur Sicherung der Qualität in der Humanitären Hilfe festzulegen. Zielsetzung des Code of Conduct ist es, allgemeingültige Standards für Hilfsaktionen zu setzen und deren Qualität zu verbessern.
Der humanitäre Imperativ
Er basiert auf dem humanitären Imperativ, der besagt, dass menschliches Leid je nach Bedürftigkeit der Betroffenen und unabhängig von ethnischen, religiösen, politischen oder nationalen Aspekte gelindert werden muss. Nur dort, wo die lokalen Strukturen nötige Hilfsmaßnahmen nicht leisten können und daher auf Unterstützung von außen angewiesen sind, werden Hilfsorganisationen tätig. Dabei soll möglichst nicht in bestehende soziale Netzwerke eingegriffen werden, um keine Abhängigkeiten entstehen zu lassen. Vielmehr soll die Bevölkerung bei der Bewältigung einer Krise unterstützt werden und mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet werden, die hierfür benötigt werden.
Grundsätze des Code of Conduct:
- Der humanitäre Imperativ hat oberste Priorität.
- Die Hilfe wird ungeachtet der ethnischen, religiösen oder nationalen Zugehörigkeit des Empfängers und ohne jede nachteilige Unterscheidung geleistet. Die Hilfsprioritäten richten sich alleine nach der Bedürftigkeit.
- Die Hilfe wird nicht zur Unterstützung eines bestimmten politischen oder religiösen Standpunktes eingesetzt.
- Wir sind bestrebt, uns nicht für die außenpolitischen Interessen einer Regierung instrumentalisieren zu lassen.
- Wir respektieren Kultur und Sitten.
- Wir sind bestrebt, die Katastrophenhilfe nach den lokalen Kapazitäten auszurichten.
- Wir finden Wege, um die von den Programmen Begünstigten in das Management der Nothilfe einzubinden.
- Die Nothilfe muss darauf abzielen, die künftige Gefährdung und Anfälligkeit der Menschen durch Katastrophen zu verringern und ihre grundlegenden Bedürfnisse zu befriedigen.
- Wir legen sowohl jenen, denen unsere Hilfe gilt, als auch jenen, die uns Mittel zur Verfügung stellen, Rechenschaft ab.
- In unseren Maßnahmen im Bereich Information, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung betrachten wir die Opfer von Katastrophen als Menschen mit Würde, nicht als Objekte ohne Hoffnung.
Die Hilfsorganisationen werden also nur in Ländern tätig, in denen die lokalen Strukturen die nötigen Hilfsleistungen nicht erbringen können und die Bevölkerung von ausländischen Hilfseinsätzen abhängig ist. In die regionalen Netzwerke soll so wenig wie möglich eingewirkt werden, um keine Abhängigkeiten entstehen zu lassen.
+++ Spendenaufruf +++
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Stichwort: Nothilfe weltweit
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