Papua-Neuguinea – ein Überblick
- Karte: Papua-Neuguinea umfasst den östlichen Teil der Insel Neuguinea und zahlreiche vorgelagerte Inseln im südwestlichen Pazifik. Die Hauptstadt ist Port Moresby.
- Staatsform: Papua-Neuguinea ist eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth.
- Geschichte: Vom 19. bis 20. Jahrhundert kolonialisierten Deutschland, die Niederlande und Großbritannien Papua-Neuguinea.
Das "deutsche Bismarckarchipel": Geschichte von Papua-Neuguinea
Auf der Insel Papua-Neuguinea lebten über mehrere Jahrhunderte verschiedene Stämme zusammen. Im 16. Jahrhundert besiedelten Europäer die Insel und nannten es Neuguinea. Der Grund: Die Küsten erinnerten an das afrikanische Land Guinea.
Im 18. Jahrhundert teilten die Niederlande, Großbritannien und das Deutsche Kaiserreich die Insel auf. So entstand im Westen die Kolonie Niederländisch-Guinea und im Osten Britisch-Neuguinea sowie das Kaiser-Wilhelms-Land.
Alle drei Kolonialstaaten verübten während der Besatzung schwere Verbrechen an der indigenen Bevölkerung. Viele Folgen aus dieser Zeit sind noch heute wahrnehmbar. Eines davon ist die Kreolsprache Unserdeutsch. Die indigene Bevölkerung erfand diese Sprache, um ihre Grammatik mit der deutschen zu vermischen. Denn es war ihnen verboten, ihre eigene Sprache zu sprechen.
Der lange Weg zur Unabhängigkeit
Um Australien vor Japan und anderen Großmächten zu beschützen, übergab das Vereinigte Königreich 1906 den britischen Teil der Insel an Australien. Nach Ende des Ersten Weltkrieges folgte auch der deutsche Teil.
1963 wurde das Land von den Kolonialmächten unter Leitung der Vereinten Nationen aufgeteilt: Der westliche Teil der Insel gehörte ab diesem Zeitpunkt zu Indonesien. Der Osten wurde unabhängig. Die Unabhängigkeit führte zunächst zu starken Spannungen und häufigen Regierungswechseln.
Zudem strebten die Bewohner:innen der Insel Bougainville die Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea an. 1989 kam es daher zu einem Bürgerkrieg, der erst 1997 beigelegt wurde. 2019 wurde durch ein Referendum die Eigenständigkeit der Region beschlossen.
Politik: Papua-Neuginea heute
Noch heute steht Papua-Neuguinea unter Einfluss der ehemaligen Kolonialländer: Das Land ist Teil des britischen Commonwealth, Staatsoberhaupt ist somit der britische König. Die Verfassung ist eine Mischung aus christlichen Werten und verschiedenen Stammestraditionen .
Zwischen Tradition und Moderne: Leben der Menschen in Papua-Neuguinea
In Papua-Neuguinea leben sechs Millionen Menschen, die zu 750 verschiedenen Ethnien gehören. Ebenso vielfältig sind die mehr als 800 Sprachen.
Die Menschen leben zwischen der Moderne in der Stadt und den Stammeskulturen auf dem Land. Obwohl Papua-Neuguinea reich an Rohstoffen ist, leben fast 40 Prozent der Menschen in extremer Armut. Die urbanen Viertel sind oft geprägt von Kriminalität und Bandengewalt.
Gewalt gegen alleinstehende Frauen ist in Papua-Neuguinea weit verbreitet. In einigen Stämmen gibt es noch Hexenverfolgung.
Papua-Neuguinea: Von Naturkatastrophen geprägt
Papua-Neuguineas Landschaft ist geprägt von viel unberührter Landschaft, Wäldern, Bergen und Vulkanen. Der aktivste Vulkan, der Tavuvur, brach zuletzt 1994 aus.
Hinzu kommt, dass die Folgen des Klimawandels in Papua-Neuguinea spürbar sind: Das Land ist insbesondere von Überschwemmungen und Dürren geprägt. Ebenso gefährden ausländische Unternehmen durch intensive Rodung von Wäldern die Artenvielfalt und den natürlichen Lebensraum von Mensch und Tier.
Quellen: ARD, BR, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Galileo, NDR, Wirtschaftskammer Österreich (WKO), ZDF (Stand 07/2024)
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