von Aktion Deutschland Hilft
Weltweit sind 274 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Aufgrund der Corona-Pandemie, infolge der Klimakrise und des Kriegs in der Ukraine wird der Bedarf weiter steigen – und mit ihm die Bedeutung humanitärer Helfer:innen. Ihnen ist der 19. August, der Welttag der humanitären Hilfe, gewidmet.
Die Fakten im Überblick: Welttag humanitäre Hilfe 2022
Im Jahr 2021 wurden in kriegerischen Konflikten und bei Überfällen 141 humanitäre Helferinnen und Helfer getötet. So viele Todesfälle innerhalb eines Jahres gab es seit 2013 nicht mehr, heißt es beim Nothilfebüro der Vereinten Nationen in Genf (UN OCHA).
Weitere 203 Helfer:innen wurden in Konfliktgebieten schwer verletzt und 117 entführt.
Zwischen Januar und August 2022 verloren bereits 44 Frauen und Männer bei einem Hilfseinsatz ihr Leben.
Die 10 gefährlichsten Länder für humanitäre Helfer:innen
Die 10 gefährlichsten Länder für humanitäre Helfer:innen im Jahr 2021 waren: Südsudan, Afghanistan, Syrien, Äthiopien, Mali, Myanmar, Demokratische Republik Kongo, Zentralafrikanische Republik, Kamerun und Nigeria.
Im Südsudan starben 11 humanitäre Helfer:innen, acht in Afghanistan, sieben in Myanmar, vier in Syrien sowie dem Sudan und drei in der Ukraine.
Warum gibt es den Welttag der humanitären Hilfe?
Am 19. August 2003 kamen 22 Mitarbeitende der Vereinten Nationen bei einem tödlichen Bombenanschlag auf das Hauptquartier der Vereinten Nationen in Bagdad ums Leben. Die Vereinten Nationen wollen jährlich daran erinnern und das internationale humanitäre Engagement von Frauen und Männern würdigen.
Der Gedenktag gilt zugleich den Familien, die auf Nothilfe und Schutz angewiesen sind. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass 2022 rund 274 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen sein werden. 2021 waren es noch 235 Millionen.
Infografik: Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind
Welttag humanitäre Hilfe: Motto 2022 ist #ItTakesAVillage
Jedes Jahr entwickeln die Vereinten Nationen ein Motto, um auf die Bedeutung humanitärer Helfer:innen aufmerksam zu machen.
2022 lautet es: #ItTakesAVillage. Das Motto basiert auf dem Sprichwort: "Es braucht ein Dorf, um ein Kind aufzuziehen." Ähnlich braucht es den Vereinten Nationen zufolge ein Dorf, um einen Menschen in einer humanitären Krise zu unterstützen.
2021 lautete das Motto: #TheHumanRace. In the race against the climate crisis, we can't leave anyone behind – auf Deutsch: Im Wettlauf gegen die Klimakrise dürfen wir niemanden zurücklassen.
Um insbesondere die Bedeutung der Arbeit von Frauen in Krisen- und Katastrophengebieten zu würdigen, riefen die Vereinten Nationen zum Welttag der humanitären Hilfe 2019 die Kampagne #WomenHumanitarians ins Leben.
Bei ihrem Einsatz für andere werden Helfer:innen immer wieder Opfer von Gewalt. Im Jahr 2018 und bis heute lautet das Motto der UN daher #NotATarget. Es steht dafür, dass Gewalt gegen humanitäre Helfer:innen sowie gegen Menschen in Not auf Schärfste verurteilt werden.
Sicherheit und die Bedeutung einheimischer Helfer:innen
Die Sicherheit von Mitarbeitenden ist für unsere Bündnisorganisationen sehr wichtig: Mit Sicherheitstrainings und Schulungen bereiten sie Frauen und Männer auf ihren Einsatz in Krisengebieten vor.
Das Wissen lokaler Partnerorganisationen ist entscheidend, um Menschen schnell und wirkungsvoll helfen zu können. Einheimische kennen die örtlichen Gegebenheiten und wissen, was Familien in Not am dringendsten benötigen. Manchmal, weil sie selbst schon in einer ähnlichen Lage waren.
Interaktive Grafik: Die gefährlichsten Länder für humanitäre Helfe:innen 2018
Dem Aid Worker Security Report zufolge wurden 2018 mehr als 400 Frauen und Männer bei humanitären Hilfseinsätzen getötet, verletzt oder entführt.
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