von Aktion Deutschland Hilft
Sie haben kein Recht zur Schule zu gehen, von einem Arzt behandelt zu werden, zu arbeiten, wählen zu gehen oder sich in einem Land frei zu bewegen: Da die Zahl der Flüchtlinge jährlich zunimmt, steigt auch die Zahl staatenloser Menschen. Oft verlieren sie im Krieg oder auf der Flucht ihre Papiere. Betroffen sind auch Kinder, weil ihre Eltern staatenlos sind oder sie auf der Flucht zur Welt kommen.
Weltflüchtlingstag: 10 Millionen Staatenlose weltweit
Als Zusammenschluss renommierter deutscher Hilfsorganisationen erinnert das Bündnis Aktion Deutschland Hilft zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni an das Schicksal von 10 Millionen Menschen, denen ohne Pass und Staatsbürgerschaft jegliches Recht verwehrt bleibt. Hilfsorganisationen des Bündnisses leisten an vielen Krisenherden Nothilfe auch für die Würde dieser Menschen.
"Der Kampf um die Zugehörigkeit zu einem Staat ist der Kampf um den Schutz und die Sicherheit dieser Menschen", sagt Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von Aktion Deutschland Hilft. "Staatenlose leben in einem rechtsfreien Raum. Sie sind von Teilhabe am Leben in der Gesellschaft vollkommen ausgeschlossen. Und das, obwohl eigentlich jeder das Recht auf einen Pass hat. So legt es zumindest die allgemeine Erklärung der Menschenrechte fest."
Rohingya bilden die größte Gruppe staatenloser Menschen
Die größte Gruppe staatenloser Menschen bilden die Rohingya aus Myanmar, ehemals Birma, von denen fast eine Million in Flüchtlingslagern in Bangladesch lebt. Hilfsorganisationen bieten hier und genauso für weitere Staatenlose in vielen anderen Ländern den Schutz, der ihnen verwehrt wird. "Hier geht es vor allem um ein Dach über dem Kopf, medizinische Versorgung, Trinkwasser und Lebensmittel. Genauso aber auch um Sanitäranlagen, Bildungsangebote und Arbeitsmöglichkeiten, um auf eigenen Beinen stehen zu können", erklärt Roßbach.
Viele syrische Flüchtlinge sind ebenfalls staatenlos
Auch zahlreiche syrische Flüchtlinge sind von Staatenlosigkeit betroffen: "Viele Syrer sind zum Beispiel in den benachbarten Libanon geflohen – ohne Pass oder Ausweisdokumente. Ihre dort geborenen Kinder gelten als staatenlos, da sie ohne diese Papiere nicht registriert werden können. Sie sind also weder Syrer noch Libanesen und haben nicht das Recht, zur Schule zu gehen oder von einem Arzt behandelt zu werden", so Roßbach weiter. "Es braucht weltweite politische Lösungen für staatenlose Menschen. Bis dahin werden Bündnisorganisationen diesen Menschen helfen – genauso wie allen, die in humanitäre Not geraten sind."
Ein Factsheet zum Thema finden Sie hier als Download.
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