von World Vision
Hurrikan Irma hat in Haiti und der Dominikanischen Republik geringere Schäden als befürchtet angerichtet. Das berichten Mitarbeiter von World Vision, einer der Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft. Vor allem Haiti sei aber bei diesem Sturm nicht gut auf die Bedrohung eingestellt gewesen.
Bevölkerung durch nachhaltige Vorsorge schützen
"Haiti hat Glück gehabt. Hätte Irma einen südlicheren Weg eingeschlagen, wäre es zur Katastrophe gekommen." Martin van de Locht, Leiter der Internationalen Programme von World Vision atmet erleichtert auf. Er fordert aber auch, dass endlich mehr in eine nachhaltige Katastrophenvorsorge in Haiti investiert wird. "Nothilfe direkt im Anschluss an eine Katastrophe zu leisten ist wichtig. Ebenso wichtig ist es, die Folgen einer Naturkatastrophe schon im Vorfeld zu begrenzen."
Dafür sei es unabdingbar, mehr in den Aufbau der Infrastruktur in Haiti zu investieren, etwa in erdbeben- und sturmsichere Häuser. Aber auch für Wiederaufforstung und den Bau von Dämmen und Gräben müsse mehr getan werden. "Die haitianische Regierung ist zwar interessiert, hat aber die Mittel nicht. Und auch die Hilfsorganisationen können solch eine Aufgabe nicht allein bewältigen", sagt van de Locht. "Der nächste Hurrikan bildet sich schon auf dem Golf von Mexiko. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Karibikinsel von der nächsten Katastrophe getroffen wird."
Haiti braucht umfassenden Plan zur Katastrophenvorsorge
World Vision setzt bereits auf nachhaltige Vorsorge. So werden vor allem in ländlichen Gebieten Katastrophen-Komitees unter Dorfbewohnern gebildet, die Fluchtpläne erstellen und Evakuierungspunkte festlegen. Diese Ansätze reichen aber nicht. Die internationale Gemeinschaft muss einen umfassenden Plan zur Katastrophenvorsorge in Haiti erstellen und dann auch finanzieren. Denn jenseits von Katastrophen fließen Spendengelder für Haiti nur spärlich.
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