von Aktion Deutschland Hilft
Nach schweren Unwettern ist die Situation in Libyen katastrophal. Heftige Regenfälle ließen Flüsse über die Ufer treten; weite Teile im Osten des Landes sind überschwemmt.
Tausende Menschen haben ihr Zuhause, geliebte Freund:innen und Verwandte verloren. Tausende Kinder, Frauen und Männer gelten noch als vermisst.
+++Hilfsorganisationen aus dem Bündnis Aktion Deutschland Hilft stehen im Austausch mit lokalen Hilfsorganisationen und starten mit ihrer Nothilfe. Hier können Sie spenden. Vielen Dank!+++
Flut Libyen: Aktuelle Lage
- Lokale Helfer:innen melden mehr als 11.000 Tote – und die Zahl könnte weiter steigen
- Tausende Menschen werden vermisst, vor allem in der Hafenstadt Darna
- Zehntausende Menschen haben ihr Zuhause verloren
- Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft starten mit ihrer Nothilfe
Update (15.09.2023)
Libyen: Viele Tote und Vermisste in der Hafenstadt Darna
In Libyen ist die Zahl der Toten einige Tage nach der schweren Flut dramatisch gestiegen.
Lokale Helfer:innen melden nach den Überschwemmungen mehr als 11.000 Tote. Die genaue Zahl lässt sich aufgrund der unklaren Lage derzeit nicht sicher beziffern.
Der Bürgermeister der besonders stark betroffenen Hafenstadt Darna befürchtet, dass allein in seiner Stadt 20.000 Menschen gestorben sein könnten. Die Wassermassen hatten nach Dammbrüchen ganze Teile der Stadt ins Meer gespült.
Darna nur noch für Helfer:innen zugänglich
Noch immer werden Tausende Menschen vermisst. Zehntausende haben ihr Zuhause verloren. In vielen Gebieten ist die Infrastruktur zusammengebrochen und der Zugang zu Betroffenen ist für Helfer:innen schwierig.
Die Stadt Darna wurde inzwischen für Zivilist:innen abgeriegelt. Suchmannschaften sollen so leichter nach den mehr als 10.000 Menschen suchen können, die in der Stadt als vermisst gelten.
Eine weitere Schwierigkeit für humanitäre Hilfsorganisationen: die politische Lage im Land. Es gibt zwei Regierungen im Land, eine im Osten und eine im Westen. Außerdem herrscht seit 2011 Bürgerkrieg in Libyen; eine Waffenruhe aus dem Jahr 2020 ist fragil.
Überschwemmungen in Libyen: So hilft unser Bündnis
Bündnisorganisationen starten die Nothilfe für die Menschen in Libyen. Einige der Organisationen sind selbst oder mit lokalen Partnerorganisationen schon lange in dem nordafrikanischen Land aktiv.
Unser Bündnis hilft zum Beispiel mit Lebensmitteln, sauberem Wasser, Notunterkünften und medizinischer Versorgung, damit Seuchen wie Cholera sich nicht ausbreiten können. Auch psychosoziale Betreuung brauchen die Überlebenden der Katastrophe dringend.
action medeor leistet den Menschen medizinische Hilfe – bereits seit vielen Jahren zusammen mit lokalen Partnern. Sie melden action medeor nun, welche Güter in Libyen am dringendsten gebraucht werden, und das Medikamentenhilfswerk kümmert sich um die Beschaffung.
Auch unsere Bündnisorganisation CARE ist in Libyen aktiv; ebenso steht Help - Hilfe zur Selbsthilfe in Kontakt mit lokalen Partnern, um Hilfe schnellstmöglich umsetzen zu können.
Update (12.09)
Wie ist die Lage nach den Überschwemmungen in Libyen?
Die Regierung des Landes rechnet mit Tausenden Toten. Hilfsorganisationen berichten von rund 150 Toten. Die Angaben lassen sich derzeit nicht prüfen.
Die Rettungsmaßnahmen gestalten sich zum Teil schwierig. Angaben von Rettungsdiensten zufolge sei man auf die Unterstützung von Hubschraubern angewiesen. Strom- und Internetverbindung seien vielerorts unterbrochen.
Libysche Behörden haben die internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten. Einige Länder wie die Türkei und Frankreich haben bereits Hilfen angekündigt.
Unwetter Libyen: Was ist passiert?
Seit Sonntag fegte Sturmtief Daniel über das nordafrikanische Land Libyen. In der Nacht zu Dienstag (12.09.2023) ließen Regenfälle unter anderem in der Hafenstadt Derna einen Fluss über die Ufer treten. Die Wassermassen überfluteten zahlreiche an den Ufern gelegene Gebäude.
Neben Derna melden Behörden und internationale Medien außerdem aus der Küstenregion Dschabal Al-Achdar schwere Überschwemmungen. Auch die weiter westlich gelegene Region Al-Mardsch ist betroffen. In der Hafenstadt Bengasi wurde eine Ausgangssperre verhängt, die Schulen wurden geschlossen.
Rückblick: Sturmtief Daniel im Mittelmeerraum
Das Sturmtief Daniel (später Medicane) trat im September 2023 im östlichen Mittelmeerraum auf und verursachte mit extremen Regenfällen schwere Überflutungen in Südosteuropa und Nordafrika.
Betroffen waren insbesondere Griechenland, Bulgarien, die Türkei und Libyen. Anfang September hatte Sturm Daniel besonders in Griechenland für verheerende Überschwemmungen gesorgt.
Am Sonntag war der Sturm dann über Libyen gezogen. Die Regierung in der Hauptstadt Tripolis unter Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba sprach von den schwersten Regenfällen seit mehr als 40 Jahren.
Hintergrund: Länderinformationen Libyen
Libyen ist ein Küstenstaat im Norden Afrikas und fast fünfmal so groß wie Deutschland. Mit rund 6,7 Millionen Einwohner:innen ist er jedoch deutlich dünner besiedelt.
Die Hauptbevölkerungsgruppen sind Berber:innen und Araber:innen. Sie machen mehr als 95 Prozent der Bevölkerung aus und bekennen sich zum Islam. Arabisch ist die offizielle Landessprache.
Seit 2011 herrscht Bürgerkrieg im Land. Seit 2020 herrscht offiziell eine Waffenruhe. Diese ist jedoch fragil. Die Menschen leiden schwer unter den Folgen des gewaltvollen Konflikts. Weitere Informationen zu Libyen finden Sie hier.
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Nach heftigen #Stürmen und #Überschwemmungen wird in #Libyen mit tausenden Toten gerechnet. Vor allem der Osten des Landes ist betroffen.
— CARE Deutschland (@care_de) September 12, 2023
Wir sind in Gedanken bei den betroffenen Menschen in Libyen. pic.twitter.com/XqN6FpOe9b
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