Humanitäre Hilfe muss dringend ausgeweitet werden
In einem gemeinsamen Aufruf verurteilen 26 im Südsudan tätige Nichtregierungsorganisationen am vergangenen Wochenende die Eskalation der Gewalt im Südsudan. Bei den jüngsten Auseinandersetzungen in Bor und Bentiu seien Zivilisten aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit verfolgt und getötet worden, zudem gab es schwere Menschenrechtsverletzungen, unter anderem Vergewaltigungen. Aus Deutschland beteiligten sich CARE, Johanniter, Malteser und World Vision an dem Aufruf.
Die Organisationen sprechen von einer dramatischen Eskalation der Gewalt, die den Schutz der Zivilbevölkerung und das internationale humanitäre Recht massiv missachte. Rund eine Million Menschen seien vertrieben, davon würden etwa 90.000 Schutz in UN-Einrichtungen suchen. Außerhalb der größeren Städte seien betroffene Gebiete kaum zu erreichen, weshalb die Dunkelziffer der notleidenden Zivilbevölkerung weit höher sein könnte.
Die Hilfsorganisationen fordern von den Kriegsparteien die Achtung des internationalen humanitären Rechts, die Beendigung von Angriffen auf die Zivilbevölkerung sowie die Gewährleistung des humanitären Zugangs zu betroffenen Gemeinden. Die UN-Friedensmission UNMISS spiele eine entscheidende Rolle dabei, Leben zu retten. Die Nichtregierungsorganisationen fordern deshalb, dass UNMISS personell und finanziell aufgestockt werde. Darüber hinaus muss es den UN-Blauhelmen erlaubt sein, robuste Mittel einzusetzen, um zivile Menschenleben zu schützen. CARE, Johanniter, Malteser, World Vision und die anderen Hilfsorganisationen fordern zudem die internationale Gemeinschaft auf, bei den Konfliktparteien mit Nachdruck auf ein Ende der Gewalt hinzuwirken und die Mittel für humanitäre Hilfe deutlich aufzustocken.
Hintergrund: Die Gewalt im Südsudan brach im Dezember 2013 aus. In einem Bericht Mitte April warnten die Hilfsorganisationen bereits vor einer drohenden Hungerkrise, da die nun anstehende Aussaat durch die Konflikte behindert werde. Geschätzte 3,2 Millionen Menschen sind von extremer Nahrungsunsicherheit bedroht und diese Zahl könnte noch dramatisch steigen.
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