von Aktion Deutschland Hilft
In welchen Ländern wird besonders viel Zeit und Geld gespendet, um fremden Menschen zu helfen? Damit hat sich die Organisation Charities Aid Foundation befasst und in diesem Jahr zum zehnten Mal den World Giving Index* veröffentlicht.
Weitere Studien zeigen: Immer mehr Menschen benötigen humanitäre Hilfe – in Deutschland wird jedoch immer weniger gespendet.
World Giving Index 2019: Es gibt verschiedene Wege, Menschen zu helfen
Im World Giving Index werden drei Formen des Helfens unterschieden: Hilfsbereitschaft gegenüber einem Fremden, ehrenamtliche Tätigkeiten und das Spenden für gemeinnützige Zwecke.
In Liberia und anderen afrikanischen Ländern ist die Hilfsbereitschaft gegenüber Fremden besonders groß. Als Grund gilt die afrikanische Lebensphilosophie Ubuntu. Diese Haltung wird auch "Philosophie der Menschlichkeit" genannt und fußt auf gegenseitiger Unterstützung.
Das Land, in dem sich die meisten Menschen ehrenamtlich engagieren, ist Sri Lanka. Fast jeder Zweite über 15 Jahren geht dort einer freiwilligen Tätigkeit nach. Auf Sri Lanka folgt Turkmenistan: Dort ist der Subbotnik verbreitet, das unbezahlte Arbeiten am Samstag. Auf Platz drei liegt Myanmar.
Studie: Spendenbereitschaft ist in Myanmar am größten
Myanmar (ehemals Burma) ist gleichzeitig das Land, in dem die Spendenbereitschaft weltweit am größten ist. 81 Prozent der Menschen haben dort schon einmal Geld für gemeinnützige Zwecke gespendet. Es folgen mit jeweils circa 71 Prozent das Vereinigte Königreich, Malta, Thailand und die Niederlande.
Dem World Giving Index zufolge ist die hohe Spendenbereitschaft in Myanmar im Buddhismus begründet, den dort 90 Prozent der Einwohner praktizieren. Auch in Thailand, den Niederlanden und Malta sollen vor allem religiöse Gründe zum Spenden motivieren. Im Vereinigten Königreich ist es die in der Gesellschaft verankerte Philanthropie. Sie äußert sich unter anderem darin, dass Menschen gemeinnützige Einrichtungen oder Bedürftige materiell unterstützen.
Zu den Ländern, in denen die Spendenbereitschaft der Studie zufolge am geringsten ist, gehören China, Tunesien, Simbabwe, Palästina, Niger, Griechenland und der Jemen.
Und so spendet Deutschland
Die Spendenbereitschaft der Deutschen liegt im World Giving Index auf dem 20. von 126 Plätzen. Fast jeder zweite Bundesbürger hat der Studie zufolge schon für gemeinnützige Zwecke gespendet.
Auch der Deutsche Spendenrat erhebt jährlich Zahlen zum Spendenverhalten in Deutschland. Die aktuelle GfK-Studie zeigt: Immer weniger Menschen in Deutschland spenden – aber diejenigen, die spenden, geben immer mehr. 2018 spendeten 20,5 Millionen Menschen. Das sind knapp 31 Prozent der Bevölkerung.
Der größte Anteil des Spendenvolumens fließt in die humanitäre Hilfe. Immer mehr Menschen unterstützen mit ihrer Spende zudem Umwelt-, Natur- oder Tierschutzprojekte. Den Prognosen des Deutschen Spendenrats zufolge setzen sich die Trends für 2019 fort.
Am größten ist die Spendenbereitschaft in Deutschland bei den über 60-Jährigen. Die Hälfte aller Spenden kommen von dieser Generation. Den zweitgrößten Anteil tragen die über 70-Jährigen bei.
Große humanitäre Krisen, die wenig Beachtung finden
Fast 169 Millionen Menschen sollen den Vereinten Nationen zufolge im kommenden Jahr auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Darunter sind Kinder, Frauen und Männer aus dem Jemen, aus Syrien und vielen afrikanischen Ländern sowie Menschen, die von Naturkatastrophen oder den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.
Viele humanitäre Katastrophen des vergangenen Jahres fanden bei einem Großteil der deutschen Bevölkerung kaum oder wenig Beachtung. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die unser Bündnis in Auftrag gegeben hat. Ausführliche Ergebnisse zur Studie finden Sie hier; einen Audiobeitrag zur Studie können Sie sich hier anhören:
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Quellen: World Giving Index (Charities Aid Foundation 2019); Bilanz des Helfens (GfK, Deutscher Spendenrat 2019)
*Die britische Organisation Charities Aid Foundation beruft sich im World Giving Index auf Daten von 1,3 Millionen Menschen aus 126 Ländern. Bei Umfragen zwischen 2009 und 2018 wurden die Menschen unter anderem gefragt: Haben Sie im vergangenen Monat einem Fremden in Not geholfen, Geld für gemeinnützige Zwecke gespendet und/oder sich ehrenamtlich engagiert? Die Ergebnisse wurden bisher zehn Mal im jährlich erscheinenden World Giving Index veröffentlicht.
+++ Spendenaufruf +++
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