Fast 300 Tote, Zehntausende ohne Obdach: Bündnisorganisationen helfen in Umbrien
Die italienische Region Umbrien kommt nicht zur Ruhe. Innerhalb weniger Wochen kam es mehrfach zu sehr starken Erdbeben. Fast 300 Menschen starben, Zehntausende verloren ihr Dach über dem Kopf. Die Überlebenden fürchten die kalten Winternächte – und weitere heftige Nachbeben, die Experten bereits voraussagen. Ein Nothilfe-Team von Malteser International hat sich auf den Weg nach San Severino Marche gemacht, um ihre italienischen Kollegen zu unterstützen.
Das schwerste Erdbeben seit 36 Jahren hatte am 30. Oktober mit einer Stärke von 6,5 auf der Richterskala das Land erschüttert und bis zu 100.000 Menschen obdachlos gemacht. Zahlreiche Nachbeben versetzen die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Ganze Ortschaften, wie die historische Stadt Norcia, liegen in Trümmern. Straßen waren unpassierbar. 20 Menschen wurden durch Trümmer verletzt. Viele hatten seit dem Beben vom 26. Oktober im Freien oder in ihren Autos übernachtet und entkamen so der Gefahr durch einstürzende Gebäude.
Dörfer dem Erdboden gleich gemacht
„Die Erdbeben haben an einigen Orten außergewöhnliche große Zerstörungen verursacht. Ganze Dörfer wurden dem Erdboden gleich gemacht.“, sagte Ingo Radtke, Generalsekretär von Malteser International. „Unsere Kollegen des italienischen Hilfsdienstes haben die Situation unter Kontrolle. Sie sind gut ausgebildet, professionell und gut organisiert. Allerdings kostet solch ein groß angelegter langfristiger Einsatz natürlich enorme Ressourcen und deshalb wurden wir um Unterstützung gebeten. Unser Team wird dort sein, um die italienischen Malteser zu unterstützen und damit ein Zeichen unserer Solidarität mit unseren italienischen Kollegen und den von der Zerstörung betroffenen Menschen zu geben.“ Ehrenamtliche Mitarbeiter der Malteser Hilfsdienste aus Frankreich, Österreich und Deutschland werden in den kommenden Tagen ebenfalls nach Italien fahren, um Betroffene, die durch das Erdbeben obdachlos wurden, zu betreuen.
Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind zur Stelle
Die italienische Regierung und italienische Rettungskräfte reagierten sofort und leisteten dringend notwendige Nothilfe. Der italienische Ableger von Islamic Relief hatte den Betroffenen nach dem verheerenden Erdbeben im August zur Seite gestanden und beobachtet auch jetzt die Situation sehr genau. Der italienische Malteser-Orden ist, wie bei der vergangenen Katastrophe auch, in Umbrien aktiv. Darüber hinaus halten sich weitere Organisationen des Bündnisses Aktion Deutschland Hilft bereit, um den Betroffenen beizustehen.
Bereits am 24. August hatte ein heftiges Beben der Stärke 6,2 auf der Richterskala die Region erschüttert. Vor allem das Dorf Amatrice wurde in weiten Teilen zerstört. Ganze Häuser stürzten in sich zusammen und begruben Hunderte Menschen unter Trümmern. Fast 300 Menschen verloren ihr Leben. Die italienischen Malteser beteiligten sich an den Such- und Rettungseinsätzen und bauten ein Camp für Menschen auf, die ihre Bleibe durch das Erdbeben verloren haben.
Mitarbeiter von Islamic Relief Italien verteilten Nahrungsmittel und andere lebensnotwendige Materialien. Aus Deutschland selbst kam ebenfalls Hilfe. Eine Rettungshundeführerin vom Arbeiter-Samariter-Bund war gemeinsam mit ihrem vierbeinigen Helfer in die Krisenregion gereist und unterstützte ihre Kollegen vor Ort.
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