von Aktion Deutschland Hilft
Es ist die schlimmste Plage von Wüstenheuschrecken seit Jahrzehnten: In mehreren ostafrikanischen Ländern sowie Pakistan und Indien fallen Schwärme seit Monaten über ganze Landstriche her. Experten befürchten große Ernteausfälle und die Vereinten Nationen warnen vor einer Hungersnot.
Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind in den betroffenen Ländern im Einsatz. Helfen Sie zu helfen – jetzt mit Ihrer Spende!
Update 26.02.2020
Heuschrecken in Ostafrika: "Es sind einfach zu viele"
"Die Heuschrecken zerstören unser Leben", sagt Kurfa Boru Wato. Die Frau lebt in einem Dorf im Norden Kenias, wo die Menschen derzeit die schlimmste Plage seit Jahrzehnten erleben. Die Welternährungsorganisation (FAO) hat die Zahlen erneut nach oben korrigiert:
- Allein in Äthiopien, Kenia, Somalia, Uganda, Tansania und im Südsudan sind mehr als 20 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht.
- Hinzu kommen Eritrea und Djibouti. Dort konnten bisher keine sicheren Daten erhoben werden.
- Die Heuschreckenplage betrifft allein am Horn von Afrika acht Länder.
"Tag und Nacht schlagen wir auf die Büsche ein, doch die Heuschrecken gehen nicht fort", berichtet Kurfa Boru Wato weiter. Gerade die jüngeren Insekten, die sogenannten Nymphen, seien kaum zu kontrollieren. "Es sind einfach zu viele. Sie kommen in unsere Häuser und fallen über unser Essen her."
Experten rechnen mit dramatischen Folgen
Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind in den betroffenen Regionen im Einsatz und leisten den Menschen Nothilfe – mit Trinkwasser, Saatgut und finanzieller Unterstützung. Erfahren Sie mehr über den Hilfseinsatz unseres Bündnisses!
Experten der Hilfsorganisationen beobachten die Entwicklungen und befürchten, dass den Menschen die schlimmste Phase der Plage noch bevorsteht. Laut FAO sind die kommenden Wochen entscheidend, um die Invasion der Insekten ist Ostafrika einzudämmen, Hunger vorzubeugen und die Ernten und Lebensgrundlage der Menschen zu schützen.
Update 10.02.2020
Vereinte Nationen: Internationale Hilfe dringend nötig
In ostafrikanischen Ländern wie Äthiopien, Kenia und Somalia sowie Pakistan, Indien und im Jemen spitzt sich die Situation aufgrund der Heuschreckenplane weiter zu. Der Einfall der Insekten führt zu massiven Ernteausfällen – und das in einer Region, in der viele Menschen ohnehin hungern. Die kritische Ernährungslage ist Konflikten und Wetterextremen geschuldet. Experten befürchten, dass sich die Plage auf weitere Länder ausbreitet.
Den UN zufolge könnten sich die Schwärme ohne internationale Hilfe bis Juni um das Fünfhundertfache vermehren. Die Ernährungssicherheit der gesamten Region sei bedroht.
Hilfsorganisationen stehen Landwirten zur Seite
In der betroffenen Region Oromia in Äthiopien etwa sind viele Menschen von Viehzucht und Ackerbau abhängig, berichtet unsere Bündnisorganisation HelpAge. Ihre Betriebe erholen sich gerade erst von den extremen Dürreperioden der vergangenen Jahre.
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind seit vielen Jahren in den betroffenen Ländern aktiv. Hilfsorganisationen wie die Johanniter, Malteser International und World Vision leisten Nothilfe mit der Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser und Saatgut. Außerdem unterstützen Helfer die betroffenen Landwirte bei der Bekämpfung der Schwärme.
Ernten werden von Heuschrecken vernichtet
Seit Monaten fallen Schwärme der Insekten über ganze Landstriche in Äthiopien, Kenia und Somalia her. Sie seien "beispiellos in ihrer Größe und ihrem Zerstörungspotenzial", teilte die UNO-Landwirtschaftsorganisation (FAO) mit.
Ein Schwarm in Kenia mit Hunderten Millionen Insekten ist der FAO zufolge etwa 2.400 Quadratkilometer groß – fast so groß wie das Saarland. Ein einziger Quadratkilometer der gefräßigen Insekten könne an einem Tag so viel vertilgen wie 35.000 Menschen.
Die Plage könnte in der ohnehin armen, von Dürren und Überschwemmungen geplagten, Region zu einer Hungersnot führen.
Somalia ruft Notstand aus – es droht akuter Hunger
Die somalische Regierung hat deshalb am Sonntag (02.02.2020) den Notstand ausgerufen. Dort haben die Heuschreckenschwärme große Teile der Ernte zerstört, erklärte das Landwirtschaftsministerium. Die Nahrungsversorgung für Mensch und Tier sei gefährdet.
Auch Pakistan ist inzwischen betroffen – und rief ebenfalls den Notstand aus. Die Heuschreckenschwärme waren im vergangenen Sommer aus dem Iran ins Land gekommen.
Warum gibt es eine Heuschreckenplage?
Für die Notlage mitverantwortlich ist ein Wetterphänomen: der Indische-Ozean-Dipol. Das ist eine natürlich vorkommende Schwankung der Wassertemperaturen. Die Folge: Viel Regen und massive Überschwemmungen in Ostafrika.
Die Nässe hat sehr gute Bedingungen für die Wüstenheuschrecke geschaffen. Die Insekten können sich von den Pflanzen ernähren. Die Eier mit Nachkommen gedeihen in der feuchten Erde ideal und mithilfe der Winde können sich die Heuschrecken leicht ausbreiten, sagte Jasper Mwesigwa, ein Experte beim Klimazentrum der ostafrikanischen Regionalgemeinschaft IGAD, der Deutschen Presseagentur dpa.
Gemeinsam schneller helfen: Bündnis ist vor Ort!
Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind vor Ort – viele von ihnen seit Jahren. Die erfahrenen Helfer sind in der Region gut vernetzt und arbeiten eng mit lokalen Fachkräften zusammen. Sie sind auf schnelle Nothilfe vorbereitet: darauf, gemeinsam schneller zu helfen. Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Video: Heuschreckenplage in Ostafrika
Millionen Heuschrecken fallen über Felder und Ernten her. Die Folgen für die Menschen sind dramatisch. Im Video erfahren Sie mehr!
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Ostafrika erlebt gerade eine der schwersten Heuschrecken-Plagen der letzten 25 Jahre. Mit verheerenden Folgen für die Menschen. #heuschreckenplage #heuschrecke pic.twitter.com/Xu4s3CFQHA
— ZDF heuteplus (@heuteplus) January 23, 2020
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