von Aktion Deutschland Hilft
Die Flüchtlingskrise in Myanmar, ehemals Birma, spitzt sich dramatisch zu. Die Vereinten Nationen melden, dass seit Ende August mehr als 400.000 Muslime aus dem Land geflohen sind. Mehr als die Hälfte der Vertriebenen sind Kinder. Die notdürftigen Flüchtlingscamps im angrenzenden Bangladesch sind überfüllt.
In dem südasiatischen Staat trifft Elend auf Elend: Der schwere Monsunregen sorgt für schlammüberflutete Straßen und überschwemmt die Unterkünfte. Das vergrößert die Seuchengefahr, weil sich Krankheiten wie Cholera schnell durch verunreinigtes Wasser übertragen. Für die kommenden Tage sei noch mehr Regen vorhergesagt, heißt es bei Bangladeschs Wetterdienst.
Über 700.000 Menschen sind in Bangladesch schutzlos den Fluten ausgeliefert: Zwischen den großen Strömen Jamuna, Padma und Brahmaputra haben die Wassermassen zahlreiche Gebäude stark beschädigt oder zerstört. In Nepal wurden 43.000 Häuser zerstört und 192.000 beschädigt. Zeitweise stand in Bangladesch und Nepal je ein Drittel des Landes unter Wasser.
Im Nordosten Indiens suchten rund 200.000 Menschen Zuflucht in Notaufnahmelagern, weitere 15.000 mussten im östlichen Bundesstaat Bihar ihre Häuser verlassen.
Hinzu kommt: Da in Indien, Bangladesch und Nepal über 18.000 Schulgebäude zerstört wurden, können hundertausende Kinder nicht zur Schule gehen.
Mehr als 40 Millionen Menschen sind allein in Bangladesch, Indien und Nepal vom sintflutartigen Monsunregen betroffen. Verheerende Überschwemmungen und Erdrutsche waren die Folge. Menschen mussten ihre Häuser verlassen und verloren alles, was sie nicht in Sicherheit bringen konnten. Ernten sind zerstört und Vieh ist verendet - so werden die Folgen auch in den kommenden Monaten spürbar sein.
Mindestens 2.100 Menschen sind zu Tode gekommen - allein in den Bergen Nepals starben bei Erdrutschen mehr als 100 Menschen. Da Gebiete jedoch teilweise von der Außenwelt abgeschnitten sind und viele Menschen vermisst werden, gehen die Behörden vor Ort von noch höheren Opferzahlen aus. Wegen unterspülter Straßen sind Krankenhäuser und öffentliche Gebäude für viele Menschen unerreichbar.
Notunterkünfte, Lebensmittel, Medikamete und Trinkwasser sind es, worauf die Menschen nun dringend angewiesen sind. Die starken Regenfälle sollen Experten zufolge anhalten. So steigt durch verseuchtes Trinkwasser das Risiko für Krankheiten wie Durchfallerkrankungen oder Malaria.
Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind in Südasien für die betroffenen Menschen aktiv.
- Wir verteilen Nahrungsmittel wie Reis, Mehl, Salz und Öl
- Wir stellen den Betroffenen Wasser und Hygieneartikel zur Verfügung, damit sich durch verunreinigtes Wasser übertragbare Krankheiten wie Cholera nicht ausbreiten
- Wir helfen den Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, mit Zelten, Decken, Moskitonetzen, Lebensmitteln und Küchenutensilien
- Wir errichten Notunterkünfte und versorgen die Betroffenen der Überschwemmungen in dafür eingerichteten Stationen
- Wir verteilen Gehhilfen, Rollstühle, Prothesen und Orthesen an Menschen mit Behinderung, die ihre eigenen Hilfsmittel beim Hochwasser verloren haben
- Wir säubern gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort Brunnen, damit genug Trinkwasser zur Verfügung steht, und unterstützen Schulen und Haushalte mit Chlortabletten zur Wasserreinigung
Der diesjährige Monsun gilt als heftigster seit 40 Jahren. Experten rechnen damit, dass die Regenfälle noch bis Oktober anhalten. Für die betroffenen Menschen vor Ort könnte sich die Situation also weiter verschärfen.
Katastrophale humanitäre Lage
Die Vereinten Nationen sprechen vor einer katastrophalen humanitären Lage. Die Zahl der Vertriebenen könnte auf eine Million ansteigen, heißt es. Der UN-Sicherheitsrat hat die Regierung Myanmars aufgefordert, die Gewalt im Bundesstaat Rakhine zu beenden. Die Mitgliedstaaten des Sicherheitsrats verlangen einen freien Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen.
Wie helfen die Bündnisorganisationen?
Die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft helfen den Menschen in Not:
- Wir versorgen neu angekommene Flüchtlinge mit Medikamenten
- Wir sichern den Zugang zu Nahrung und führen Hygieneschulungen durch, damit Krankheiten sich nicht ausbreiten
- Wir unterstützen die geflüchteten Frauen, Männer und Kinder in Not mit psychosozialer Betreuung
Um die notleidenden Menschen in Südasien weiter zu unterstützen und die Hilfe auszubauen, brauchen wir Sie. Helfen Sie uns zu helfen – jetzt mit Ihrer Spende.
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