Diverse Hilfsorganisationen sind mit Vorwürfen wegen sexuellen Fehlverhaltens von Mitarbeitenden in Hilfsprojekten konfrontiert. Ein Thema, mit dem auch die Mitgliedsorganisationen des Bündnisses sensibel und verantwortungsvoll umgehen.
Humanitäre Einsätze bestehen aus zwei wichtigen Grundpfeilern: Hilfe und Schutz. Zu beidem verpflichten sich auch die Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft in den so genannten Sphere Standards, den Leitlinien zu Grundsätzen in der humanitären Hilfe.
So tolerieren wir weder Machtmissbrauch noch Ausbeutung von Notleidenden. Wir hoffen darauf, dass die jetzige Veröffentlichung von Vorfällen dazu führt, dass die wichtige Arbeit von Hilfsorganisationen im Sinne von Menschen in Not nicht leidet, sondern ein Impuls ist, mehr für die Vorbeugung, Verfolgung und Bestrafung solcher Taten zu tun.
Gab es in den vergangenen Jahren Fälle von sexuellem Missbrauch, sexueller Belästigung oder ähnlichem innerhalb des Bündnisses bzw. im Rahmen der Hilfseinsätze und Projektarbeit Ihrer Bündnisorganisationen?
Die Organisationen haben Mechanismen, wie sie mit Vorwürfen dieser Art umgehen. In der Regel umfasst das bei Einstellung von Mitarbeitenden die Unterzeichnung vertraglicher Richtlinien, bei Anschuldigungen Untersuchungen des jeweiligen Sachverhalts sowie bei Straftatbestand gerichtliche Verfolgung und Entlassung des Mitarbeitenden.
Konkrete Zahlen liegen bei uns nicht vor, sondern sind bei den Mitgliedsorganisationen zu erfragen. Die Aufzeichnung der Fälle obliegt den Organisationen, die dazu Auskunft geben.
Hat Aktion Deutschland Hilft ein internes Meldeverfahren für Missbrauchsfälle? Welche Mechanismen stehen Ihren Mitarbeitern/Begünstigten /Durchführungspartnern zur Verfügung Vorwürfe/ Beschwerden jeglicher Art zu melden?
Wir als Bündnis sind selbst nicht operativ tätig, daher haben wir kein eigenes System, es gäbe aber über unseren Ombudsmann die Möglichkeit, dem Bündnis derartige Vorfälle zur Kenntnis zu bringen.
Die Organisationen verfügen in der Regel über mehrstufige Meldeverfahren, um vor Ort, auf internationaler und Headquarter-Ebene Mitarbeitenden und Begünstigten in Projekten die Möglichkeit für eine Beschwerde zu geben. Manche nutzen auch externe Gremien im Sinne eines „Whistleblowers“.
Was unternimmt das Bündnis Aktion Deutschland Hilft, um sexueller Ausbeutung und Missbrauch durch eigene Mitarbeiter und Mitarbeiter der Bündnisorganisationen vorzubeugen?
An dieser Stelle möchten wir auf obige Sphere Standards verweisen, auf die sich die Mitgliedsorganisationen verpflichtet haben. Zudem organisiert Aktion Deutschland Hilft regelmäßig Trainings für Projektmitarbeitende, in denen diese Standards vermittelt werden. Das beinhaltet etwa bei den Organisationen die Überprüfung von Mitarbeitenden vor Einstellung und vertragliche Richtlinien, deren Verstoß strafrechtlich verfolgt wird.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
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