Am 16. September um 19:45 Ortszeit erschütterte ein schweres Beben die Küstenregionen des Andenstaates Chile. Das Beben mit einer Stärke von 8,3 auf der Richterskala ereignete sich in einer Tiefe von 11 Kilometern und rund 55 Kilometer vor der Küste. Innerhalb von Minuten folgten mehrere starke Nachbeben. Die Erschütterungen waren bis in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires zu spüren. Behördenangaben zufolge sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen.
Massenevakuierungen retten Leben
Dank der schnellen Reaktion der chilenischen Katastrophenschutzbehörde, die in den Küstenregionen sofort Evakuierungsmaßnahmen einleitete, konnten viele Menschenleben gerettet werden. Rund ein Millionen Einwohner verließen ihre Häuser und begaben sich auf höheres Gelände und in Sicherheitszonen. Nach Angaben der chilenischen Marine überspülte kurze Zeit später ein Tsunami mit bis zu viereinhalb Meter hohen Flutwellen die Küstenstadt Coquimo. Das Pazifik-Zentrum rief eine Tsunami-Warnung für die gesamte Küstenregion Nord- und Südamerikas sowie für Hawaii und Neuseeland aus.
Die drei Hilfsorganisationen unseres Bündnisses ADRA, World Vision und Habitat for Humanity sind mit ihren Länderbüros in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile vertreten und bereiten sich darauf vor, Nothilfe zu leisten.
Chile: eines der erdbebengefährdetsten Ländern der Welt
Aufgrund seiner geologischen Lage gehört der Andenstaat zu den erdbebenanfälligsten Ländern der Welt. Verantwortlich hierfür ist ein 7.000 Kilometer langer Graben, der entlang der südamerikanischen Westküste verläuft. Er bildet die Schnittstelle zwischen der Nazca-Platte, die sich unter die südamerikanische Platte schiebt. Im Jahr 1960 ereignete sich in Südchile mit einer Stärke von 9,5 das schwerste jemals registrierte Erdbeben. Damals verloren 1655 Menschen ihr Leben.
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