von den Johannitern
In der Nacht auf Donnerstag haben die örtlichen Behörden die Evakuierung von großen Teilen Gomas angeordnet, da ein erneuter Ausbruch des Vulkan Nyiragongo droht. Seit dem Ausbruch am letzten Samstag wird die gesamte Region im Minutentakt von starken Erdbeben erschüttert, die bereits zu Gebäudeschäden und aufgerissenen Straßen führten.
Goma: Helfer:innen wurden evakuiert
Das internationale siebenköpfiges Team unser Bündnisorganisation, der Johanniter-Unfall-Hilfe, wurde deshalb bereits gestern nach Ruanda evakuiert. Die verbliebenen 50 nationalen Mitarbeitenden befinden sich nun mit ihren Familien auf dem Weg ins Hinterland von Nord-Kivu oder in andere Provinzen.
"Es herrscht vielerorts Chaos. Zehntausende Menschen haben das Notwendigste gepackt und befinden sich zu Fuß, mit dem Motorrad oder Auto auf dem Weg raus aus der Stadt. Keiner weiß wo er unterkommt und wo es überhaupt sicher ist. Auffanglager wurden bisher nicht errichtet. Niemand ist darauf vorbereitet so viele Menschen sofort aufzunehmen," berichtet Melanie Plöger, Senior Programm Manager für die Johanniter im Kongo.
Gefahr durch Lavaströme: "Das wäre der Super-Gau für die Region"
"Experten befürchten, dass im schlimmsten Fall unterirdische Lavaströme große Mengen Methan im Kivusee freisetzen. Das wäre der Super-Gau für die Region. Denn sämtlicher Sauerstoff aus der Luft würde entzogen werden und alles Lebende im Umkreis sofort ersticken", so Florian Meyer, Programmreferent für den Kongo bei den Johannitern.
Hintergrund: DR Kongo, Corona und Vulkanausbruch
Der Vulkanausbruch trifft ein Land, das mit einer der weltweit größten humanitären Krisen zu kämpfen hat. Mehr als 27 Millionen Menschen sind laut UN-Angaben von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Sieben Millionen Menschen stehen vor einer Hungersnot. Die wirtschaftlichen Probleme und die sozio-ökonomischen Folgen durch COVID-19 verstärken die anhaltende Not.
Die Johanniter sind seit 27 Jahren in Nord-Kivu im medizinischen Bereich tätig. In der Vergangenheit haben wir mehr als 20 Gesundheitsstationen gebaut oder saniert und unterstützen sie regelmäßig mit Medikamenten, Ausstattungsgütern und Gehältern für das Personal.
Hinweis an Redaktionen:
Melanie Plöger stammt aus Bad Salzuflen/ Nordrhein-Westfalen. Die 33-Jährige Expertin für Humanitäre Hilfe koordiniert die Johanniter-Programme im Kongound erlebte den Vulkanausbruch sowie die Flucht der Bevölkerung aus Goma vor Ort mit. Sie wurde gestern nach Ruanda evakuiert.
Florian Meyer aus Berlin arbeitet seit einem Jahre für die Johanniter-Auslandshilfe in Berlin und ist gerade von einer Dienstreise aus Goma zurück. In der Vergangenheit hat er bereits das Johanniter-Büro im Kongo geleitet und viele Jahre dort gelebt.
Beide Johanniter stehen für Interviews zur Verfügung. Fotos und O-Töne von vor Ort können gern zur Verfügung gestellt werden.
Pressekontakt:
Sandra Lorenz, Fachbereichsleiterin Kommunikation Auslandshilfe
Tel.: 0172 / 563 87 40, sandra.lorenz(at)johanniter.de
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