von action medeor
„Die Arbeit, die medeor leistet, ist nicht hoch genug einzuschätzen und dafür muss ich Ihnen danken“, so Außenminister Sigmar Gabriel.
Zuvor hatte er sich rund anderthalb Stunden über die Arbeit des Medikamentenhilfswerkes in der Zentrale in Tönisvorst am Niederrhein informiert. Es war der erste Besuch des Bundesaußenministers bei action medeor. Begrüßt wurde der hohe Gast von Siegfried Thomaßen, Präsident des Hilfswerkes. („Man vermutet nicht am linken Niederrhein Europas größtes Medikamentenhilfswerk.“) Gabriel war der Einladung des örtlichen Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner, selbst Mitglied im Beirat von action medeor, gefolgt. Schiefner: „Ich habe für den Besuch des Außenministers im Kreis bewusst action medeor ausgesucht, denn das Medikamentenwerk leistet in der ganzen Welt großartige humanitäre Hilfe!“
2.000 Hilfssendungen von Medikamenten im Jahr
Der erste Weg führte den Minister in die 4.000 Quadratmeter große Lager- und Versandhalle. Vorstandssprecher Bernd Pastors erläuterte zusammen mit zwei Apothekern das Sortiment. Besonderes Interesse fand Gabriel an einer vorbereiteten Lieferung für den Südsudan, die durch das Auswärtige Amt unterstützt wird. Fertig verpackt wird die Ladung in den nächsten Tagen auf dem Luftweg in das Krisengebiet gehen. Der Minister ließ sich genau erklären, wie die Ladung zusammengestellt ist, wer die Medikamente und Hilfsmittel angefordert hat, stellte interessiert Fragen. Pro Jahr werden hier rund 2.000 Hilfssendungen zusammengestellt.
In Berlin und bei der Bundesregierung ist action medeor bekannt und geschätzt. „Es gibt im Auswärtigen Amt ein Krisenreaktionszentrum. Da ist medeor ein gut bekannter Partner“, so Sigmar Gabriel.
Jetzt kennt Bundesaußenminister Gabriel das Medikamentenhilfswerk aus eigener Anschauung. In einem halbstündigen, vertraulichen Gespräch ließ er sich Einzelheiten erläutern. Besonders interessierte sich der Minister für die Zusammenarbeit in Krisengebieten mit den örtlichen Behörden, aber auch mit den deutschen Regierungsbehörden.
„Hilfe zur Selbsthilfe leisten!“
In einer anschließenden, gut besuchten Pressekonferenz schilderte der Bundesaußenminister seine Eindrücke. Er hatte erst kürzlich den Südsudan besucht. „Dort gibt es fruchtbare Ebenen, aber es wird nichts angebaut, weil sie nach 50 Jahren Bürgerkrieg schlicht verlernt haben, wie das geht. Aber auch weil sie sich nicht auf die Felder trauen. Es herrscht immer noch Krieg.“ Weiteres Thema war unter anderem die Flüchtlingskrise. Gabriel befürchtet, dass die Probleme für Europa weiter wachsen werden. In den nächsten Jahrzehnten werde sich die Bevölkerung in Afrika verdoppeln. Ein Ende der Hilfsaktionen sei nicht in Sicht, im Gegenteil. Gabriel: „action medeor ist eine Organisation, die sich gerne selbst überflüssig machen möchte. Zu unserem gemeinsamen Bedauern wird das so schnell nicht gelingen. Eher wird es so sein, dass wir versuchen müssen, noch mehr Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.“ Nach Krisenprävention und Selbsthilfe sei es notwendig die betroffenen Länder zu stabilisieren. „Die Menschen dort brauchen Perspektiven!“
Trotz der ernsten Themen konnte Gabriel auch Scherzen. „ Ich habe jetzt meinen Chef endlich mal kennen gelernt!“ Diese Anspielung bezog er auf Bernd Pastors, der auch ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender bei Aktion Deutschland Hilft ist, in deren Kuratorium Gabriel Vorsitzender ist.
Bernd Pastors war sehr zufrieden mit dem Besuch des Bundesaußenministers. Sein Fazit: „Er war gut vorbereitet und sehr offen für das, was wir ihm dargestellt haben. Wir arbeiten mit dem Auswärtigen Amt seit vielen, vielen Jahren sehr vertrauensvoll zusammen.“
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