von action medeor
Jeder sechste Mensch auf der Welt leidet unter akutem Wassermangel, obwohl der Zugang zu sauberem Trinkwasser ein Menschenrecht ist. "In vielen unserer Projektländer haben vor allem die Menschen in ländlichen Regionen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und einer adäquaten Sanitärversorgung", sagt Andrea Eller, Projektleiterin bei action medeor, einer Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft.
Unreines Wasser mit gefährlichen Folgen für Kinder
"Folge ist unter anderem die Übertragung von wasserbasierten Krankheitserregern. Insbesondere Durchfallerkrankungen führen zu hohen Kinder und Säuglingssterblichkeitsraten. Bildungschancen werden vermindert und krankheitsbedingte Ausfallzeiten schmälern das Einkommen von Familien. Auch die Ernährungssicherheit ist gefährdet, da WASH - WA-S-H steht für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene - und Ernährung unmittelbar miteinander verknüpft sind."
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind wasserbasierte Durchfallerkrankungen für zwei Millionen Todesfälle jedes Jahr verantwortlich – vor allem Kinder unter fünf Jahre sind betroffen. action medeor kümmert sich deshalb zusammen mit seinen lokalen Partnern in vielen Projekten um die Wasser- und Hygieneversorgung.
Hilfsprojekt im Kongo: Aufbau von Trinkwassersystemen
Zwei Beispiele: In der Demokratischen Republik Kongo baut action medeor im Flüchtlingscamp Lusenda gemeinsam mit einer lokalen Partnerorganisation das Trinkwassersystem wieder auf, verteilt Hygienekits und baut insgesamt 60 Latrinen. Vor Projektstart reichten die Wasserreservoirs in den Camps nicht aus, um genügend Wasser für die steigende Zahl an burundischen Flüchtlingen bereit zu stellen. Die bestehenden maroden Leitungen lieferten das Wasser nur unzuverlässig und häufig verunreinigt. Zudem sind die hygienischen Bedingungen im Camp prekär, wodurch wasserbasierte Krankheiten an der Tagesordnung sind.
"Das Nothilfeprojekt, das durch das Auswärtige Amt unterstützt wird, hat das Ziel, die Lebensbedingungen und Gesundheitssituation der Menschen im Flüchtlingscamp zu verbessern und das Risiko von ansteckenden Krankheiten wie Cholera verringern", sagt Eller.
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Pakistan: Gesundheit von Kindern und Jugendlichen fördern
In der südpakistanischen Region Sindh führen Armut und Wasserknappheit zu Unterernährung und mangelhaften Hygieneverhältnissen. Gemeinsam mit der langjährigen lokalen Partnerorganisation Participatory Village Development Programme (PVDP) Sindh führt action medeor ein Projekt im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) durch."Der besondere Fokus des Projektes liegt auf der Sanitärversorgung und Gesundheit der Kinder und Jugendlichen im Projektgebiet", so Eller.
Ein großer Teil der Schulen der Region verfügt nicht über ausreichende Sanitäranlagen, teilweise fehlt auch der Zugang zu sicherem und sauberem Trinkwasser. Das verfügbare Grund- und Brunnenwasser ist häufig verunreinigt und entspricht nicht den WHO-Standards für trinkbares Wasser.
Sichere Wasserversorgung an Schulen
Um eine sichere Wasserversorgung an den Schulen im Projektgebiet aufzubauen, werden Regenwasserzisternen errichtet, um während der Regenzeit Wasser zu sammeln. Damit können die Kinder über mehrere Monate versorgt werden. Um die Schmutzpartikel aus dem Regenwasser zu filtern, werden außerdem für jede Schule ortstypische Biosandfilter angeschafft, die durch die lokale Bevölkerung nachgebaut und gesäubert werden können.
Zusätzlich werden neue geschlechtergetrennte Toiletten gebaut, weil zum einen keine ausreichenden Sanitäreinrichtungen zur Verfügung stehen und zum anderen viele Mädchen während ihrer Menstruation die Schule nicht besuchen. Dies führt dazu, dass Mädchen regelmäßig wichtigen Unterricht verpassen.
Infografik: Wasserversorgung weltweit
Die Lehrer werden zudem mit Lernmaterialien ausgestattet und in der kindgerechten Vermittlung von Hygiene- und Gesundheitsthemen weitergebildet. Die wichtigen Regeln und Vorgänge zu Hygieneverhalten und Gesundheit müssen von den Eltern und Lehrern verinnerlicht und verstanden werden, um sowohl zu Hause als auch in der Schule eine nachhaltige Verbesserung erreichen zu können. "In unseren Projekten wird uns deutlich vor Augen geführt, dass Wasser die Lebensgrundlage des Menschen ist", beschreibt Andrea Eller.
Hintergrund: Am 22. März ist Weltwassertag
Seit 1993 macht der Weltwassertag am 22. März auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage der Menschheit aufmerksam. Er wurde anlässlich der Weltkonferenz "Umwelt und Entwicklung" 1992 in Rio de Janeiro ins Leben gerufen. In diesem Jahr ist das Leitthema "Naturbasierte Lösungen für das Wasser".
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