von Aktion Deutschland Hilft
Das richtige Verhalten bei einem Tsunami rettet Menschenleben. Daher ist es besonders in gefährdeten Gebieten dringend erforderlich, alarmierende Vorzeichen zu erkennen, um sich rechtzeitig in Sicherheit bringen zu können. Es ist wichtig, sich im Voraus über die potenzielle Tsunamigefahr zu informieren. Wohnt oder arbeitet man in Gebäuden, die an einer gefährdeten Küste liegen, sollte man einen Evakuierungsplan ausarbeiten, damit die Evakuierung im Notfall zügig vonstatten geht und keine Panik ausbricht.
Häufig gestellte Fragen zu Tsunamis
Ein Tsunami ist eine riesige Flutwelle. Sie erreicht auf dem Meer eine Geschwindigkeit von 800 Stundenkilometern und türmt sich in Küstennähe meterhoch auf. Mit einer enormen Wucht reißt die Tsunamiwelle an Land Häuser, Bäume und Autos mit. Auch beim Zurückweichen der Welle entsteht ein Sog, der Menschen und Trümmerteile ins offene Meer ziehen kann. Auf eine Tsunamiwelle folgen meist weitere.
Das Wort Tsunami kommt aus dem Japanischen und setzt sich aus "tsu" – Hafen – und "nami" – große Welle – zusammen.
Tsunamis entstehen, wenn bei Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Erdrutschen oder Meteoriteneinschlägen plötzlich riesige Wassermassen verdrängt werden.
Die häufigste Ursache von Tsunamis sind Seebeben – also Erdbeben unter dem Wasser. Bedingungen für das Entstehen einer Tsunamiwelle sind: das Beben hat mindestens eine Stärke von 7,0 auf der Richterskala; das Epizentrum liegt in weniger als 50 Kilometern Tiefe; der Meeresboden hebt oder senkt sich und setzt plötzlich große Wassermassen Bewegung.
Die Tsunamiwelle erreicht auf dem Meer Geschwindigkeiten von 800 Stundenkilometern. Je näher sie der Küste kommt und je flacher das Wasser wird, desto größer wird die Welle. Mit großer Wucht erreicht sie das Festland und reißt dort Häuser, Bäume und Autos mit sich. Die Wassermassen können mehrere Kilometer ins Landesinnere eindringen. Beim Zurückweichen der Welle entsteht ein starker Sog. Auf eine Tsunamiwelle folgen meist weitere.
Tsunamis entstehen, wo Wassermassen durch äußere Einflüsse aus dem Gleichgewicht und in Bewegung geraten. Auslöser können Vulkanausbrüche, küstennahe Bergstürze, Unterwasserlawinen, Meteoriteneinschläge oder Erdbeben sein.
Entlang des Pazifischen Feuerrings entstehen 80 Prozent aller Erdbeben und 65 Prozent aller Tsunamis. Es ist eines der tektonisch aktivsten Gebiete weltweit. Doch auch in geologisch weniger aktiven Ozeanen wie dem Indischen Ozean, dem Atlantik oder dem Mittelmeer können Tsunamis entstehen und für Menschen in Küstenregionen verheerende Folgen haben.
Ob Tsunami-Gefahr besteht, kann man daran erkennen, dass die Erde besonders stark oder lange bebt, der Meeresspiegel plötzlich an- oder absteigt, das Rauschen des Ozeans deutlich lauter wird und Tiere sich fluchtartig zurückziehen. Über Lautsprecher, Sirenen, Radio, TV und Handy-Nachrichten informieren die Behörden über herannahende Tsunamis.
Befindet man sich während eines Tsunamis auf dem offenen Meer, sollte man auf dem Boot oder Schiff verharren, da die Wellen sich erst in Küstennähe auftürmen. Ist man bei einem herannahenden Tsunami an Land, sollte man auf hohe Berge und Dächer oder ins Landesinnere flüchten.
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um die Folgen von Tsunamis so gering wie möglich zu halten:
- Moderne Messmethoden und Tsunami-Frühwarnsysteme wie Seismographen können Erdbeben und Tsunamiwellen orten und lösen Alarm aus. Automatisch erstellte Warnungen werden an Behörden und Bewohner der betroffenen Regionen gesendet. So sind diese frühzeitig über die drohende Gefahr informiert und Menschen können evakuiert werden, bevor der Tsunami auf Land trifft.
- Wichtig sind öffentlichen Einrichtungen, in denen die Menschen Schutz vor einem Tsunami finden sowie eine stabile Bauweise von Häusern.
- Schulungen, wie man sich im Katastrophenfall zu verhalten hat, können Leben retten. Schon Kinder können durch kindgerechtes Lernmaterial und spielerische Übungen eingebunden werden.
Erfahren Sie mehr über die Katastrophenvorsorge bei Erdbeben und Tsunamis!
In Risikogebieten warnen Behörden oftmals über Lautsprecher und Sirenen vor herannahenden Tsunamis. Befindet man sich an der Küste und es gibt keine offiziellen Warnungen, sollte man auf natürliche Warnsignale achten: Zu diesen gehören starke Erdbeben oder Beben die länger als 20 Sekunden andauern.
Signale, die vor einem Tsunami warnen
Ein weiteres Warnsignal ist ein schneller Anstieg oder auch Rückgang des Wassers, der oft viele hundert Meter Meeresboden freilegt. Beobachtet man dieses Phänomen, sollte man sofort alle Menschen in der näheren Umgebung warnen und sich schnellstmöglich in Sicherheit bringen. Denn dann bleiben nur noch wenige Minuten, bevor die erste Welle auf Land trifft.
Tiere erkennen viel früher als Menschen, wenn ein Tsunami naht. Bei dem Beben vor Sumatra kam kein einziges Tier ums Leben, da sie rechtzeitig und fluchtartig die Küstengebiete verließen. Beobachtet man ein solches Verhalten, sollte man sich auf die natürlichen Instinkte der Tiere verlassen und ebenfalls schnellstmöglich fliehen.
Auf dem Meer läuft ein Tsunami unter Booten und Schiffen hindurch, ohne Schäden zu hinterlassen. Empfängt man also Warnsignale auf dem Meer, sollte man auf keinen Fall an die Küste oder in vermeintlich sichere Häfen zurückkehren. Am besten entfernt man sich noch weiter vom Land und verharrt auf dem Meer, bis Entwarnung gegeben wird. Liegen Schiffe noch im Hafen und es bleibt genug Zeit, sollten die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, auszulaufen. Autos sollte man nach Möglichkeit nicht benutzen, da die Straßen vermutlich nach kürzester Zeit verstopft sein werden.
Schutz vor Tsunamis findet sich auf Bergen
Der einzig sichere Ort auf dem Land ist bei einem Tsunami eine Erhöhung wie ein Berg oder Hügel, auf den man sich so schnell wie möglich flüchten sollte. Ist keine natürliche Erhöhung in der Nähe, kann man sich auch auf Dächer stabiler, robuster Gebäude retten. Auf keinen Fall sollte man im Gebäude bleiben. Denn es besteht immer die Gefahr, dass der Tsunami Gebäude mitreißt oder zum Einstürzen bringt. Ist keine Erhöhung in der Nähe, sollte man versuchen, so weit wie möglich ins Landesinnere zu gelangen und dabei von Flusstälern und Lagunen, die den Tsunami weit ins Land tragen können, fernzubleiben.
Wenn man von einem Tsunami eingeholt wird, sollte man versuchen, sich an etwas festzuklammern, um sich über Wasser zu halten. Dies können Trümmer wie Türen und Äste oder auch Baumstämme sein. Sobald das Wasser zu sinken beginnt, besteht die Gefahr, durch den Sog ins Meer gezogen zu werden.
Ein Tsunami kommt oft in mehreren Wellen
Konnte man sich an einen sicheren Ort retten, sollte man dort so lange ausharren, bis von den Behörden Entwarnung gegeben wird. Ein Tsunami kommt oft in mehreren Wellen, die bis zu einer Stunde auseinander liegen können, wobei die nachfolgenden Wellen noch höher sein können als die erste. Man sollte auf keinen Fall versuchen, zwischen zwei Wellen nach Angehörigen zu suchen. Erst nach einer Entwarnung sollte damit begonnen werden, Opfer zu bergen und Verletzte zu versorgen.
Tsunamis zerstören über viele Kilometer hinweg die Infrastruktur und überall wird Hilfe benötigt. Man muss also oft sehr lange auf Unterstützung von außerhalb warten. Ein Notfallplan für das Handeln nach einem Tsunami hilft bei der Organisation der Rettungsmaßnahmen. Denn durch zerstörte Frischwasserversorgung, knappe Nahrungsmittel und einen möglichen Ausbruchs von Seuchen ist die Gefahr nach dem Rückgang des Wassers noch lange nicht gebannt.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
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Stichwort: Katastrophenvorsorge
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