von Aktion Deutschland Hilft
Monsune bestimmen vor allem in Süd- und Südostasien das Wettergeschehen. Der Indische Monsun ist der wichtigste regionale Monsun. Statt Jahreszeiten gibt es auf dem indischen Subkontinent Sommer- und Wintermonsun. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über seine Entstehung, die Folgen und über die Hilfe unserer Bündnisorganisationen in den betroffenen Ländern.
Indischer Monsun: Fluch & Segen
Der indische Monsun erstreckt sich über den indischen Subkontinent. Seine Ausläufer erreichen außerdem Länder im süd-, südostasiatischen, nordaustralischen und ostafrikanischen Raum.
Der Monsun ist für die Menschen in den betroffenen Ländern Fluch und Segen zugleich. Einerseits bringt er nach monatelanger Trockenheit den ersehnten Regen. Felder können wieder bewässert und Trinkwasservorräte aufgestockt werden. Andererseits können gewaltige Wassermassen für Erdrutsche und Überschwemmungen sorgen. Im schlimmsten Fall reißen sie ganze Dörfer ein, zerstören Ernten und nehmen tausenden Menschen ihr Zuhause.
Der Monsun ist ein beständig wehender Wind in den Tropen und Subtropen. Der Begriff kommt aus dem Arabischen und bedeutet übersetzt "Jahreszeit". Das wichtigste Merkmal sind die Monsunwinde, die ihre Richtung ändern können. Das geschieht halbjährlich. Im Sommer und Winter wehen die Winde also aus verschiedenen Richtungen. Das beeinflusst Regen- und Trockenphasen in bestimmten Regionen.
Die Entstehung eines Monsuns wird durch sehr viele Faktoren geprägt und unterscheidet sich regional. Manche Merkmale sind Monsunen in allen Regionen gemeinsam. Sie heißen "Monsunkriterien".
Dazu gehören die jahreszeitlichen Windrichtungsänderungen. Das geschieht, wenn sich der Luftdruck in bestimmten Zonen nahe dem Äquator ändert. Zum Indischen Monsun kommt es beispielsweise, wenn sich die Landmasse auf dem indischen Subkontinent im Sommer erwärmt. Dann steigt Luft auf – ein Hitzetief entsteht.
Beim Weg über den Indischen Ozean reichern sich die Luftmassen mit Wasserdampf an. Stößt die Luft auf ein Hindernis wie ein Gebirge, muss die Luft aufsteigen. Dabei kühlt sie ab und es entstehen schwere Wolken. Können sie die Feuchtigkeit nicht mehr halten, beginnt es zu regnen – oft für viele Monate.
Die Monsune bestimmen vor allem in Süd- und Südostasien (Bangladesch, Nepal, Indien) das Wetter. Deshalb wird das Jahr in dieser Region auch nicht nach den vier Jahreszeiten (Frühling, Sommer, Herbst und Winter), sondern nach dem Sommermonsun von Juni bis September und dem Wintermonsun von Dezember bis Februar eingeteilt.
Im Raum des Indischen Ozeans ist der Monsun am stärksten ausgeprägt: vor allem in Bezug auf den indischen, aber auch auf den nordaustralischen und ostafrikanischen Monsun. Daneben gibt es die ostasiatische Monsuntendenz, ein westafrikanisches und ein amerikanisches Monsunsystem sowie eine Monsuntendenz im Mittelmeer. Das bedeutet, dass sich dort Monsune bilden können, die Wahrscheinlichkeit aber geringer ist.
Unsere Hilfsorganisationen sind weltweit im Einsatz, um Leid zu lindern und Menschen in Not zu helfen – auch in Monsungebieten. Dort hilft unser Bündnis mit:
Katastrophenvorsorge
- Wir helfen Menschen, ihre Häuser sicherer zu bauen
- Wir bauen Tiefbrunnen, damit es auch im Katastrophenfall sauberes Wasser gibt
- Wir errichten hochgelegene Speicherplätze, in denen Lebensmittel trocken lagern können
- Wir bauen Evakuierungswege
- Wir geben Kindern & Erwachsenen Schwimmkurse
- Wir schulen Menschen in Erster Hilfe und erklären, wie sie Infektionskrankheiten wie Cholera vorbeugen können
Nothilfe
- Wir verteilen sauberes Wasser, Lebensmittel und Babynahrung
- Wir sichern die medizinische Versorgung
- Wir verteilen Schutzplanen
- Wir bauen Notunterkünfte und stellen Baumaterial bereit
- Wir errichten Wasseraufbereitungsanlagen, damit die Menschen nachhaltig sauberes Trinkwasser erhalten
- Wir verteilen Hilfsgüter wie Matratzen, Küchenutensilien und Haushaltsartikel
Sommermonsun & Wintermonsun bestimmen die Jahreszeiten
In Ländern wie Indien wird das Jahr nicht in Frühling, Sommer, Herbst und Winter unterteilt. Statt Jahreszeiten gibt es Winter- und Sommermonsun:
- Der Wintermonsun setzt im September/Oktober ein und dauert bis Juni/Juli. Der beständig wehende Wind liefert kalte und trockene Luftmassen aus Sibirien. Dieser Zeitraum gilt als Trockenzeit.
- Mit dem Sommermonsun beginnt die Regenzeit. Er setzt im Juni/Juli ein und hält bis September/Oktober Er bringt feuchte Luftmassen von seinem Weg über die Ozeane mit. Die daraus entstehenden Wolken ziehen oft monatelange Niederschläge nach sich.
Während des Sommermonsuns fallen auf dem indischen Subkontinent fast 80 Prozent des gesamten Jahresniederschlages. Auf die Regenzeigt folgt eine kühle Jahreszeit bis Anfang Februar. Danach wird es oft unerträglich heiß.
Das Risiko großer Katastrophen steigt
Der Indische Monsun ist eine regelmäßige Klimaerscheinung. Sie ähnelt sich jedes Jahr; Sommer- und Wintermonsun treten stets zu den gleichen Zeiten auf. Eine Änderung stellen Forscher jedoch fest: eine langsame, aber stabile Zunahme der Niederschläge im indischen Raum. Das könnte eine Folge des Klimawandels und der steigenden globalen Temperatur sein.
Infografik: Erderwärmung - Das Klima der Erde im Wandel
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Für die Menschen in Monsungebieten steigt damit das Risiko großer Katastrophen. Die Bevölkerung wächst und vor allem im städtischen Raum leben viele Menschen auf engstem Raum – oft in instabilen Hütten, die dem Regen nicht standhalten.
Außerdem sorgen großflächige Waldrodungen für Bodenerosion und Überschwemmungen: Wo Pflanzen und Bäume fehlen, sind Hänge und Ufer schlechter vor den Wassermassen geschützt.
Diese Länder sind vom Indischen Monsun betroffen
In Bangladesch, Indien und Nepal sind die Folgen des Indischen Monsuns am stärksten spürbar, genau wie in angrenzenden Ländern wie Myanmar (ehemals Birma). Den Vereinten Nationen zufolge waren 2017 etwa 40 Millionen Menschen betroffen. Es war der heftigste Monsun seit Jahren.
Häuser, Schulen und Reisfelder wurden zerstört; der Monsun forderte tausende Tote und Verletzte. In Indien traf es die Regionen Assam, Bihar, Uttar Pradesh und Westbengalen am härtesten. Der Bundesstaat grenzt unter anderem an Nepal, Bhutan und Bangladesch.
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