von Aktion Deutschland Hilft
Namen wie Katrina, Harvey, Maria und Dean verbinden viele Menschen mit hohen Opferzahlen, zerstörten Häusern und Straßen sowie umgerissenen Bäumen. Es sind die Namen von tropischen Wirbelstürmen, deren Folgen verheerend waren.
Wirbelstürme tragen kurze und einprägsame Namen
Meteorologen benennen Wirbelstürme mit Zahlenkombinationen aus Längen- und Breitengraden. Das würde in der Öffentlichkeit für Verwirrung sorgen. Denn Hurrikane, Taifune und Zyklone sind oft länger als eine Woche unterwegs und es können mehrere gleichzeitig in einer Region auftreten.
Daher haben die Wetterdienste der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) Namenslisten für die Regionen erstellt, in denen tropische Wirbelstürme auftreten. Die Namen sind kurz, in den betroffenen Ländern geläufig und damit leicht zu merken für die Menschen, für die der Sturm eine Bedrohung darstellen könnte.
Namenslisten für Hurrikane in der Karibik
Für Hurrikane, die in der Karibik, im Golf von Mexiko und Nordatlantik auftreten, hat der US-Wetterdienst sechs alphabetische Listen mit je 21 Vornamen erstellt. Jede Liste wird alle sechs Jahre verwendet.
Wenn sich in einem Jahr mehr als 21 Hurrikane bilden, werden ab dem 22. Wirbelsturm die Buchstaben des griechischen Alphabets als Namen verwendet. Das war bisher nur 2005 der Fall, als sich insgesamt 28 Wirbelstürme über dem Atlantik bildeten.
Namen verheerender Stürme werden gestrichen
Hat ein Sturm besonders viele Todesopfer gefordert oder großen Sachschaden verursacht, streicht die WMO den Namen von der Liste. Es wird beispielsweise keine weiteren Hurrikans mit den Namen Katrina oder Wilma geben. Auch Harvey, Irma, Maria und Nate hat der US-Wetterdienst mit neuen Namen ersetzt.
Die Namensgebung von Wirbelstürmen in Asien funktioniert anders. Für Stürme im Nordwestpazifik beispielsweise gibt es ebenfalls Namenslisten. Doch Taifune sind nach Pflanzen, Tieren, Lebensmitteln oder Adjektiven benannt. Und in Japan werden Stürme Jahr für Jahr chronologisch durchgezählt.
Namensgebung bei Stürmen: Sind Frauen gefährlicher?
Bei einer Auswertung schwerer Hurrikane zwischen 1950 und 2012 stellten Wissenschaftler fest, dass Hurrikane mit weiblichen Namen dreimal so viele Menschenleben forderten wie männliche – obwohl bei allen ähnlich hohe Windgeschwindigkeiten gemessen wurden.
Die Forscher schlossen daraus, dass Menschen weibliche Vornamen unterbewusst mit Stereotypen wie körperlicher Schwäche, Wärme und passivem Verhalten verbinden. Sie nehmen diese Wirbelstürme deshalb als weniger bedrohlich wahr und ergreifen seltener Sicherheitsmaßnahmen.
Heute tragen Hurrikane weibliche & männliche Vornamen
Lange trugen Wirbelstürme den Namen des Heiligen, an dessen Feiertag sie auftraten. Ende des 19. Jahrhunderts begann der australische Meteorologe Clement Wragge, Wirbelstürmen und Tiefdruckgebieten Namen zu geben. Zunächst benannte er sie nach Frauen; später nach Politikern, die er nicht mochte.
Piloten der US-Armee benannten Hurrikane während des Zweiten Weltkriegs nach ihren Freundinnen, Frauen und Müttern. Meteorologen übernahmen diese Idee 1953 und führten Listen mit Frauennamen ein. Nach Protesten wurden sie in den 70er Jahren erweitert: Heute finden sich auf den Listen des US-Wetterdienstes abwechselnd weibliche und männliche Namen. Da Hurrikane meist auch die Bevölkerung in der Karibik bedrohen, kamen nach und nach spanische und französische Namen hinzu.
Quellen: Weltorganisation für Meteorologie/World Meteorological Organization (WMO), National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA)
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